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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Archäologie und Kunst — 1.1828,1

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Prof. Gerhard's antike Bildwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.5471#0142
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lich mit eincm Schild, wie auf Korinthischen Münzen) an-
gcwandt wordcn. Der erganzte Amor wurde von diesem
Gelehrtcn für durchaus richtig erklart; indeß mochten die
Neapolitanischen Ergänzer sich schwerlich ohne Grund das
Werdienst beilegen, dic Spuren seiner antiken Füße zer-
stört zu haben, wie denn cin Amor auch die ahnliche Ko-
rinthische Venus auf mehrercn Münztppen begleitet.

Das altcrthümliche Apollobild in der folgenden Tafel
habe ich als A,xoIIo Hillssius bezeichnct darum, weil Pli'-
nius den Milesischen Apollo des Kanachus so benennt und
ich mich überzeugt halte, daß die gegenwartige Statue ein,
allerdings sehr spätes und mittelmäßiges, in Marmor aber
vcrmuthlich cinzigcs Abbild jener bcrühmten Vorstellung
sei. Das Thier, welches der Gott halt, kann bci so un-
tergeordneter Arbeit süglich für ein Hirschkalb gehalten
werden und die häusigen Münzbilder jenes Milesi'schen
Apollo sind ja wol beweisfähig gcnug, um ihm nicht mit
Fazius und Müller statt dcs Hirschkalbs, c-orvrr», eincn
Raben, corvrrs, zu geben. Jn wie fern auch der Mäuse-
gott Lminrlisrrs auf den Besi'tz ähnlicher Statuen Anspruch
habe, ist mir nicht bckannt *).

*) Man crlaube uns hier iiur die Bemerkung, daß, vor-
ausgescht, daß das Dild des Thieres in der rechten Hand
des Apollo echt und nichr ganz verzeichnec sei, man hicr cin '
Hirsch oder Neh erblicke. Eher mbchte man dabei an ei-
neii Sminrheus denken, da die alten Vilder eö mic der
Größe des Thiers, daö man S/rr^Z'os' nennr, so genau nicht
geiiomwen haben, und daher auch die weit größere Natte
verehrten; der Didymaische Apollo, ä Aeöt ^/o»^rö«rs',
erscheint ja, mie bekannt, auf Milesischen Münzen mit ei-
nem kleinen Hirsch auf der Hand. Eö leidet wohl keinen
Zweifel, daß die meckwürdige kleine Bronze, welche Nobert
Payne Knighc besaß und in der Größe deö Originals in
dcn L^ocimsus ok aiicisnt sculxturs, Vol. I. ^I. XII.,
 
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