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Passow, Franz: Herakles der Dreyfußräuber auf Denkmaalen alter Kunst
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.5471#0179
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Di'e bei'den andern Vastngemahlde sind zwar durch^
Wilhelm Tischbein bercits stit langcr als 25 Jahren
in Kupstr gestochen und für dcn fünften Band stines Va-
senwerkcs bestimmt '); aber ihreHerausgabe ist noch nicht
erfolgt. Daß diese nicht ganz unterbleibcn möge, ist be-
sondcrs von dem einen sehr zu wünschcn, übcr das wir
durch eine doppelte Beschreibung von Wilh. Gottlieb
Becker im Augusteum ^) und neuerdings vonSillig ^)
nahere Kenntniß haben, und das sich vor allen bisher er-
wahnten Kunstwerken durch reichere Compositi'on auszcich-
net. Auf dicstm besindet sich, wie auf dcm Steine bei
Graf Caylus, Apollo auf der linken, Herakles auf der
rechten Seite. Iener ist mit eincm Gewande bekleidet,
das von der linken Schulter über den halben Leib herab-
fällt: auf dem Haupte tragt er den Lorbeerkranz ^), auf
der linken Schulter den Köcher: ei'nen Bogcn hat er nicht.
Herakles, unbärtig, mit der Löwenhaut bedeckt, droht, in-
dem er sticht, mit emporgehobener Keule gegen Apollo zu-
rück, der den Dreifuß schon mit der Rechten ergriffen hat,
Theod. Panofka's trefflich begoiinenem Prachtwerke übcr
dieVasicki xrLinio Aufnahme und vollstaudige Erläu-
rerung findcn, deren befonders die den Apollo umgebenden
Figuren noch bcdürfen.
r) BöttigerS archaol. Andeutungsn, ^>. 59.
2) Beckers Augusteum, Th- I. x- 49.
Z) stul. öillig catal. ardik. ^i. 195-
4) Decker, Angust. Th. I. 49- sieht in diescm
Lorbeerkranze einen Hut, ähnlich dcm Pecasos des Hermes!
Vor dem argcn Fehlgriff hätte ihn schon die Betrachtung
des Dreedncr Anaglnphs bewahren sollcn. Denn cin nn-
sicheres Auge könnte auch auf diestm den Lorbeerkranz für
einen Hur mit vorspringcndcm Schirm halcen. Es ist nur
übcrhaupt unbegreiflich, wic cin Archäolog es übec bas Herz
bringen koiinte, diesem Gorre einen Hut aufzusttzen.
Di'e bei'den andern Vastngemahlde sind zwar durch^
Wilhelm Tischbein bercits stit langcr als 25 Jahren
in Kupstr gestochen und für dcn fünften Band stines Va-
senwerkcs bestimmt '); aber ihreHerausgabe ist noch nicht
erfolgt. Daß diese nicht ganz unterbleibcn möge, ist be-
sondcrs von dem einen sehr zu wünschcn, übcr das wir
durch eine doppelte Beschreibung von Wilh. Gottlieb
Becker im Augusteum ^) und neuerdings vonSillig ^)
nahere Kenntniß haben, und das sich vor allen bisher er-
wahnten Kunstwerken durch reichere Compositi'on auszcich-
net. Auf dicstm besindet sich, wie auf dcm Steine bei
Graf Caylus, Apollo auf der linken, Herakles auf der
rechten Seite. Iener ist mit eincm Gewande bekleidet,
das von der linken Schulter über den halben Leib herab-
fällt: auf dem Haupte tragt er den Lorbeerkranz ^), auf
der linken Schulter den Köcher: ei'nen Bogcn hat er nicht.
Herakles, unbärtig, mit der Löwenhaut bedeckt, droht, in-
dem er sticht, mit emporgehobener Keule gegen Apollo zu-
rück, der den Dreifuß schon mit der Rechten ergriffen hat,
Theod. Panofka's trefflich begoiinenem Prachtwerke übcr
dieVasicki xrLinio Aufnahme und vollstaudige Erläu-
rerung findcn, deren befonders die den Apollo umgebenden
Figuren noch bcdürfen.
r) BöttigerS archaol. Andeutungsn, ^>. 59.
2) Beckers Augusteum, Th- I. x- 49.
Z) stul. öillig catal. ardik. ^i. 195-
4) Decker, Angust. Th. I. 49- sieht in diescm
Lorbeerkranze einen Hut, ähnlich dcm Pecasos des Hermes!
Vor dem argcn Fehlgriff hätte ihn schon die Betrachtung
des Dreedncr Anaglnphs bewahren sollcn. Denn cin nn-
sicheres Auge könnte auch auf diestm den Lorbeerkranz für
einen Hur mit vorspringcndcm Schirm halcen. Es ist nur
übcrhaupt unbegreiflich, wic cin Archäolog es übec bas Herz
bringen koiinte, diesem Gorre einen Hut aufzusttzen.