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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Archäologie und Kunst — 1.1828,1

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Rochlitz, Fr.: Correspondenz zur Archäologie und Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.5471#0214
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Maim, von welchem allss dieß ausging, Becker, selbst mußte eiu-
sehen, daß seiue seltne, aber auch vielfach gefahrliche Geschicklich-
keit zu großes Aufsehn erregt habe, als daß seiue feruere Lhälig-
keit in diesem Geschäft länger uneiitdeckt uud ungeahiidet bleiben
köuiie. Jetzt erst dachte er daran, vb es nicht ausführbar sei, sich
der ganzen Reihe der höchstkunstreich von ihm fabrizirte», in der
Zahl auf 6c>o steigendeli Stcmpel gegen einen angemessenen Kauf-
schilliug zu eutäusern und so gleichsam eine Bürgschaft zu lcjste'u,
daß er dem Publikum der Münzliebhaber fernerhin keine Fall-
siricke mehr legeu werde. Ein Freund des großen Münzkeilners
und Besitzers eins der grvßten Münzkabiuets, die ein Privatmann
haben kann, Graf Viera)' in Uugarii, Hr. v. Vejeivru-y, ei» Eh-
renmann, der wohl wußts, welchen Schaden diefe falschen Stem-
pel der gaiizenWiffenschast gethan hatten, aind wünfchte, daß djeß
Uliwesen aufhkreii mvge, wurde von Becker deßwegen augegangen
und trat nun wirklich mit'dsm Director dss Kaiserl. Antiken-
und Münzcabinets, Hrn, v. Steinbücbel, dcßwegen iu Unterhand-
lung, der schou läugst bewicsen halte, daß Beckers Blendwerke,
ihm nicht gefährlich, dennoch sehr verhaßt wäre», gewiß aber
alles beizutragen wünfchte, daniit sie für immer unschädlich wür-
den. Ohne eine bestimmte Zufage wegen Ankaufs seiner Stempel
abzuwarten, trat Hofr. Beckcr nun selbst die Reise nach Wien
an uud brachto scins Stcmpel gleich mit. Man bewies seinsm
bürgerlichen Charakter Anfangs alle Aufmersamksit, und da die
Foderung, welche er für den Verkanf seiner Stempel machte (man
sagt 6ooc> Fl.) wirklich einigc Rücksicht zu verdienen schicn, so
blieb die Sache einige Zeit unentschieden. Iudeß errsgte dvch
sein längeres Verweilen in Wien selbst wegen einiger neuen Me-
daille», die auf eilimal cursirten und daher unecht schicnen,
Mistrauen, vb mit Gpund vder Ungrund, bleibt billig dahin-
gestellt. Der Kaiser, vhne dessen Vorwiffen uatürlich nichls ge-
schehen kvlilile, erklärte sich ganz abfällig, und so reiste B. uu-

Ple hier alle nebst ihren Producren gena» bereichnck werden. Aber dcm ge,
fährlichsten v°n allen in unsrer Mitte. Becker, har Sestini dic Ehre cr-
wieftn, stine falschen Münren in 3 Lafeln abrubilden. Am Schluß rräpr
Sesiini auf Anwendung des Gcfttzes cks ä»Ic> inalo gegen dieftn Be-

irug an.
 
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