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209

VIII.

Blicke anf Münchens neneste Kunst-
förderungen.


München den Lg. Märr -3-3.

soll Jhnen, verehrter Herr und Freund, eini'ge Kunst-
Andeutungen über unser mit Jugendkrast sich emporheben-
dcs München geben, und folge gern Jhrem Wink, wenn
auch die That gar sehr hi'nter dem guten Willen zurück-
Lleibt. Ein bitterer Scribler nannte München unlängst
„die Stadt der grellstenWidersprüche." —
Hatte der gute Mann sich etwas geschichtIich umgese-
hcn, so würde er cs sich äußerst leicht und natürlich haben
rrklaren können. Ueber 200 Zahre haben die Jesuiten
den Geist in Bayern unterdrückt und mehrcre sonst edle
Fürsten in schmählicher Dienstbarkcit gehalten. Des
geistreichen Nitters von Lang: „Jesuiten in Bayern"
und seine amores MoraUi verdicnen gcrade in unscrn Ta-
gen Bcherzigung und Dank. Jn den sciencsZ sxacte»
hatten auch die bayrischen Jesuitcn große Männer, und wer
könnte ihrem Heldcnmuth auf den Missionen in serne Welt»
theile bcwundernde Anerkennung versagen, aber welche
^philosophie, welche Thcologie, welche Geschichte sie dul-
dcn konnten, das ist wohl jetzt keine Frage mehr?
Berstümmclte und verfälschte Klassiker, bemahlte oder be-
klcidete Statucn, cin lächcrlicher Ungcschmack im Drama,

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