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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 1
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Maionica, Enrico: Triest - Pola - Aquileja
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0070

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Eine Besprechung der einzelnen Sammlungen beginne ich mit
dem Museo comunale, zu welchem auch die erwähnten Gegenstände
im Battistero gehören.

Von den 39 im C. I. L. als im Battistero befindlich bezeich-
neten Inschriften sind 11, meistens kleinere Fragmente, schon in das
Museum übertragen worden, n. 1670 wanderte mit der Sammlung
Zandonati nach Triest , n. 1635 und 1757a fand ich nicht mehr.
Vom eigentlichen Museum enthält das C. I. L. etwa 20 Inschriften
(bezeichnet extat in museo oder in curia, weil das Museum im Rath-
hause sich befindet), von welchen ich n. 1164 in der Sammlung
Gregorutti zu Paperiano, n. 1343 im Hause Moschettini in Äqui-
leja sah. Neu hinzugekommen sind etwa 40 Inschriften, welche'
alle in den Additamentis des C. I. L. V. ihren Platz finden,
während die Menge kleiner Fragmente sowohl aus dieser als auch
aus anderen Sammlungen in das C. I. L. nicht aufgenommen worden
sind.

Die bildliche Darstellung auf n. 1331 (figura ramum. d., s. nescio
quid tenens) scheint mir eine S p e s mit einem Zweig in der ge-
hobenen L. zu sein. — Bemerkenswerth als Ueberrest eines grossen
Grabmals ist ein 1*90 hoher, 0-92 breiter Stein, welcher auf seiner
vorderen Fläche die Inschrift C. I. L. V, 889 trägt. Auf seiner
linken Seite befindet sich fast lebensgross, in Hochrelief und wohl-
erhalten die Portraitfigur der Stifterin des Monuments. Sie ist mit
Schuhen, Unter- und Obergewand bekleidet und hebt das letztere
mit der linken Hand. Die Haartracht zeigt nach der Mode der
Zeit drei Reihen runder Löckchen über der Stirn; am kleinen Finger
der linken Hand trägt sie einen, am folgenden Finger zwei Ringe,
im Ohre ein Gehänge.

Eigenthümlich in seiner Art erscheint ein Grabaufsatz in Gestalt
einer abgestumpften Pyramide mit concaven Seitenflächen, welcher auf
der vorderen Fläche zwei um einen Dreizack sich windende Del-
phine darstellt, während die zwei schmaleren Flächen ein blatt-
artiges Ornament tragen. Die Vorderseite zeigt die Inschrift D M S
(= C. I. L. V, 1569?). Steine gleicher Form und Ornamentik sind
in Buttrio in der Sammlung Toppo, aber immer ohne Inschrift
vorhanden. Das Ornament, welches sich bis in die christliche Kunst
fortpflanzt (s. De Rossi in Bull, di archeol. crist. II. Serie, anno
I. 1870. S. 49 ff.), kehrt wieder als Krönung eines unzweifel-
haften Grabsteines in Salona (C I.L.III, 2491) und noch auf
einem zweiten inschriftlosen Steine an einem Privathause daselbst.
Danach ist in obiger Inschrift Dis Manibus 8acrum7 nicht etwa
 
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