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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 2
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Michaelis, Adolf: Die Priaposara des Euporus aus Aquileia
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0108

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86

juidricratfa töv Traiba Kai bid tö d-rrpeTrec toü aiboiou. bid oüv tö tmv
'AcppobiTrjv aTrapvr|6fjvai töv rratba eKei 'Arrapvlc f| ttöXic eKXr|6r|. Es
ist beachtenswert^ dass die zweimalige Hervorhebung des haupt-
sächlichen corpus delicti erst dieser späten Redaction angehört. Hier-
mit stimmt die von Suidas (TTpiarroc) und der Kaiserin Eudokia
p. 345 excerpierte Version überein, welche am vollständigsten der
Abt Nonnos in seinem Commentar zu Gregors von Nazianz Invec-
tiven gegen Julian 2, 28 p. 170 14) gibt. Er lässt nicht Dionysos,
sondern Zeus selbst mit Aphrodite den Priapos gezeugt haben; sei
es aus Misverständnis, sei es nach einer abweichenden, dem christ-
lichen Eiferer doppelt erwünschten Tradition, sei es um die Eifer-
sucht Heras besser motiviert erscheinen zu lassen. Diese sieht
voraus, öti fjpeXXe tö TiKTÖuevov ex TauTnc ßpecpoc xdMei ÜTrepqpepeiv
Kai KaTaKpaTf|Crai TrdvTUJV tujv ck Aiöc TexOevTUJV. Daher verhext sie
Aphrodites Leibesfrucht. TexöevToc oüv toü ßpeqpouc dpöpqpou Kai
do"xnMou l3) Trdvu, aicrxpoö re Kai Trepi(XcrocTdpKOu, Kai eujpaKuia aÜTÖ
f] uiyrnp, öti peXXei tö TexOev irXeTcrrov auTfj ijjöyov emcpepeiv, eppupe
Xaßoücra eic öpoc. Treprruxujv be Tic toütuj iroipriv Xaßwv dveGpeipe,
Kai die Trpöc eÜKapmav Tfi,c Yfjc Kai tujv KTnvujv Kai TeTparröbuiv vo-
picrac eivai tö eKeivuj ÜTrdpxov irdGoc (Xeyuj bf\ tö toü aiboiou' eixe
ydp toOto errdva) Tfjc TTUYf|c), Xaßuuv ibpüffaTO Kai eTipnae Kai übvö-
paae TTpiaTtov.

In diesem Bericht haben die Worte errdvuj Tfjc Torrfic Anstoss
gegeben, Suidas gibt dafür eixe be tö aiboiov eTrdvuj eic Tf|v mrYr)V.
Man hat TruYpf|v ändern wollen, allein mit Recht verwies schon
Hemsterhuys auf den Artikel (pdvnc bei Suidas, wo es, wiederum
nach Nonnos, heisst: ev toic 'OpqpiKoic eicmvexOr] 6 4>dvnc aiboiov
e'xwv (öttictuu fügt Nonnos hinzu) Trepi rr\v ttuyiiv 16). Der auffällige
Umstand mag mit der androgynen Natur des öeöc biqpuf|c Phanes
zusammenhängen, welche ja auch bei Priapos wiederkehrt17). Man
könnte nun leicht geneigt sein, bei der völligen Zerstörung des
Kinderkörpers auf unserem Relief, hier dieselbe Besonderheit wie-
derzufinden, wie denn ja Rinck an einen Satyrschweif dachte.
Allein der obere Umriss des Körpers scheint sich doch mit einer
Stellung des Gliedes eTrdvuu Tfjc TTUYfjc nicht füglich vereinigen zu

u) Westermann |uuGoYp. S. 382.

15) Dass so zu lesen sei statt des gewöhnlichen äafjpou, zeigt das Etymo-
logicum Magnum, s. Anm. 12. Eudokia bietet äwpov.

16) Vgl. Zoega Abb. S. 251. 263.

,7) Voss mythol. Br. II, 301. S. besonders Mnaseas Fr. 35 bei Schol. Luc.
dial. d. 23.
 
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