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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 2
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Gurlitt, Wilhelm: Antike Denkmäler im Wiener Privatbesitze, [2]: Sammlung Millosicz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0120

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98

Nach 1. stehend, mit grossen, flockigen Flügeln und langem
Vogelschwanz, trägt sie im 1. Arm eine Lyra, von der nur der
Kasten ganz deutlich ist; die aufgebogene R. hielt wohl das Plektron.
An den Schenkeln sind Federn angedeutet, die Unterbeine und Füsse
sind die eines Vogels.

Vgl. Panofka cab. Pourtales Taf. 23, S. 74. Arch. Z 1852,
Taf. 44, 2.

88. Pansbüste.

Dunkler Thon, schwarz gefirnisst. — L. 0*08, Br. 0-06. — Ohne Henkel.
— Abgebildet Taf. VII, 2.

Der Kopf mit zottigem Bart- und Haupthaar, über dessen Stirne
sich unregelmässig gebogene Ziegenhörner erheben, ist im Profil
nach r. gebildet. Das Pedum an der 1. Schulter folgt den Er-
hebungen und Senkungen des Reliefs. Auf der Unterseite ist in
den noch ungebrannten Thon eingeritzt H.

89. Athene opfernd.

Kother Thon mit Resten schwarzen Firnisses. — L. 0'10, Br. 0*08. — Henkel
und Schnauze abgebrochen. — Abgebildet Taf. VIII, 1.

Die Göttin, bekleidet mit Aegis und langem Chiton, auf dem
Kopfe einen Helm mit hohem Busch, steht nach 1., mit der erhobenen
L. die Lanze aufstützend, aus der r. hohlen Hand in die Flamme
eines runden, gehörnten Altars spendend. Hinter und über dem
Altar ein schlanker Baum (Oelbaum), um den sich eine Schlange
windet. Hinter Athene lehnt der Schild (mit verwischtem Zeichen)
am Boden: über demselben, sehr beschädigt, ein Felsen, auf wel-
chem eine Eule sitzt.

Opfernde Athene, Oelbaum und Schlange sehr ähnlich auf einer
athenischen Broncemünze Beule monnaies d'Athenes S. 256. Die ver-
wandten Denkmäler zusammengestellt von L. Stephani compte rendu
pour Vannee 1872, S. 11. 47 ff. Vergl. S. Bartoli und Bellori vet.
lue. sepulcr. II, Fig. 40. Birch history of ancient pottery S. 511,
Anm. 9 aus dem Brit. Museum.

90. Faustkämpfer.

Hellrother Thon. — L. 0 085, Br. 0'08. — Die Oberfläche sehr verwaschen.
Henkel und Schnauze abgebrochen.

Der 1. Arm ist empor- und vorgestreckt, der r. zum Ausfallen
gebogen. Um die Hüfte liegt ein Schurz.

Vgl. Luc. fict. mus. Passern III, 22. Bartoli I, 23.
 
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