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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 2
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Gurlitt, Wilhelm: Antike Denkmäler im Wiener Privatbesitze, [2]: Sammlung Millosicz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0124
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102

a) Arbeiten aus kyprischem Stein.

Ueber den feinkörnigen, porösen Kalkstein dieser Sculpturen
vgl. .0. Jahn Arch. Z. 1864, S. 173. J. Doli die Sammlung Cesnola
memoires de l'acad. imp, des sciences de St. Petersbourg. 7. Serie.
19. Bd. S. 8 des Separatabdruckes.

118. Jugendliche Figur*) mit herabhängenden Armen.

H. 0"50. — Erhalten bis zur Mitte des Leibes; abgebrochen der ganze r.
Arm, der 1. am Ellbogen, die Nase bestossen. Die Rückseite bildet eine gerade
abgeschnittene Fläche. (Vgl. Doli S. 8.)

Bekleidet ist sie mit einem enganliegenden Untergewand mit
kurzen Aermeln; schräg über die Brust, von der 1. Schulter kom-
mend, liegt ein am Saum gefalteter Ueberwurf. Das Gesicht zeigt
langgeschlitzte Augen, geschlossenen Mund mit emporgezogenen
Mundwinkeln, spitzes Kinn. Die Augenbrauen sind als ein Wulst
angegeben. Die grossen Ohren stehen hoch. Ueber einem Haar-
wulst ist ein doppelter Blätterkranz angeordnet; je drei lange Locken
fallen auf jeder Seite auf die Schulter herab.

Vgl. Doli Taf. III, 7 (78).

119. Desgleichen.

H. 0 685. — Erhalten bis zur Mitte der Schienbeine. Beschädigt die 1. Hand.
Die Rückseite nur flüchtig bearbeitet.

Die Hände waren fest geschlossen, der 1. Fuss etwas vor den
r. gestellt. Untergewand, wie bei n. 118, doch ohne Aermel; dar-
über ein Obergewand, dessen oberer Rand von der 1. Schulter her
unter der r. Achsel durchgeht, ein gefalteter Saum fällt vorn bis
zum Knie herab. Das Gesicht breiter als bei n. 118, sonst von
gleichem Typus. Ueber zwei Reihen schematischer Löckchen liegt
eine Binde, das übrige Haar ist in einen Haarbeutel zusammen-
genommen.

Aehnlich Doli III, 8 (61).

120. Knabenkopf.

H. Olö. — Abgeschnitten in der Mitte des Halses. Die Oberfläche ist mit
einem bräunlichen Ton überzogen.

Das breite Gesicht zeigt starke Augenknochen, grossen Mund
unter kurzer Oberlippe, eingedrückte Nase; die Ohren sind klein,

*) Ich wähle diese Bezeichnung nach dem Vorgange Döll's (S. 10) überall
da, wo sich das Geschlecht der dargestellten Personen nicht sicher bestimmen lässt.
 
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