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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 2.1878

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Hübner, E.: Römische Schildbuckel
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https://doi.org/10.11588/diglit.9392#0125
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Von Schrift ist nirgends eine Spur erhalten; wahrscheinlich
also stand die Aufschrift auf einem anderen Theile des Erzbeschlags.

4. Bei Matfen unweit Haiton Chesters in Northumberland, der
siebenten Station des Hadrianswalls (Hunnum), ist in den fünfziger
Jahren ein Umbo gefunden worden, welcher sich jetzt in Newcastle-
upon-Tyne im Privatbesitz befindet. Er entspricht in der Form
genau den unter Nr. 2 und 3 beschriebenen; Durchmesser 8 (eng-
lische) Zoll (wie 3); nur fehlen die eingravierten Ornamente. Zwi-
schen den einfachen concentrischen Kreislinien des horizontalen
Randes steht eine Inschrift in punktierten Buchstaben, welche der
sorgfältige erste Herausgeber A. W. Franks17) so las:

3 RVSPI QVINTI

Vor ihm hatten Andere gelesen:

DON SP OVINTI

Nach der von Franks gegebenen und von Bruce (Lapid.
septentr. S. 57 Nr. 105) und mir (C. I. L. VII 570) wiederholten
Facsimile - Abbildung derselben sind aber diese Namen nicht ganz
sicher. Mir schien (und scheint) als ob man auch

D AVIDI QVINcT

lesen könne. Ob centuria Ruspi Quinti oder Avidi Quinct^iani) oder
etwas ähnliches gemeint ist, bleibt also unsicher; sicher scheint, dass
der Individualname des Besitzers hier fehlt (er kann leicht auf einer
andern Stelle des Schildbeschlags angebracht gewesen sein) und nur
der der Centurie angegeben ist.

5. In dem bekannten Moorfund von Thorsberg in Schleswig18)
sind sechs bronzene Schildbuckel gefunden worden, sehr ähnlich in
der Form, nur einfacher wie Nr. 2 — 4; auch die vier Nagellöcher
sind vorhanden. Einer derselben trägt ein Paar nordische Runen,
auf dem gröfsten (sein Durchmesser beträgt etwa 18.5 Centimeter)
steht, auf dem horizontalen Stück des Randes, mit punktierten Buch-
staben (bei Engelhardt Taf. 8 Nr. 11):

AEL • AELIANVS

Weiters scheint nichts eingraviert gewesen zu sein; hier also
steht der Name des Besitzers oder Fakrikanten allein, vielleicht weil

ir) Im Archeological Journal 15 (1858) S. 55 ff.

18) Beschrieben von Conr. Engelhardt dänisch in dem Werke Thorsbjerg
Mosefund u. s. w., Kopenhagen 1863 4. und englisch in Denmark in the early iron
age London 1866 4.
 
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