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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 3.1879

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Kekulé von Stradonitz, Reinhard: Marmorgruppe der Sammlung Modena in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.9393#0026
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daillon des Hadrian im britischen Museum. Grueber49) beschreibt
es, leider ohne eine Abbildung mitzutheilen, so:

Obv. Same inscription (Hadrianus Aug. cos. III p. p.) Bust of
Hadrian r., bareheaded tcearing paludamentum : bord of dots. Eev.
VENERI GENETRICI Venus l., ivearing Stephane, tunic, and peplum;
she holds on r. hand Victory l., with wreath and palm, and rests l. on
round shield ornamented with figure of Aeneas r., carrying Anchises
and leading Julus, beneath shield, cuirass and helmet: border of dots.
Hier weist nicht nur die Umschrift Veneri Genetrici, sondern zugleich
und noch ausdrücklicher die Darstellung des Anchises auf den
Stammbaum des julischen Geschlechts, während die entsprechende
Goldmünze des Hadrian 5Ü) zwar die Umschrift Veneri Genetrici, den
Schild aber weniger ausführlich nur mit einem Medusenhaupt ver-
ziert zeigt und bei den andern ähnlichen Münzen das Schildzeichen
wechselt. Nach Massgabe des Medaillons werden wir uns den Schild
der Statue des Arkesilaos, die demnach also auch im Einzelnen, der
Tradition der grossen Tempelstatuen folgend, reich und sorgfältig aus-
geziert war, mit der Darstellung des Aeneas, der Anchises trägt und
Julus an der Hand hält, geschmückt denken müssen. Aber nicht
nur eine Bestätigung und Bereicherung unserer Vorstellung von der
Statue des Arkenlaos ergibt sich aus dem Medaillon, sondern auch
die genauere Bestimmung der Haltung der linken Hand, welche auf
der früheren Münzreihe nicht übereinstimmend ist. Das Medaillon
und ebenso die Hadrianische Goldmünze zeigen diese Hand gesenkt,
auf dem Schildrand ruhend und wenigstens auf der Goldmünze ist
zugleich das Scepter an den linken Arm gelehnt. An sich wird
man geneigt sein, nach dem Charakter der hadrianischen Münzen,
diesen eine grössere Auctorität einzuräumen als der früheren Münz-
reihe, welche schwankt und bald den Schild, bald das Scepter
weglässt und demnach mit der Haltung der Hand wechselt und
nur zweimal dem für den Stempel zurechtgemachten Typus mit
Scepter und erhobener Hand dennoch auch den Schild zufügt. Wir
werden uns also den linken Arm der Statue des Arkesilaos nicht
erhoben, sondern gesenkt, die Hand an dem Schildrand, das Scepter

49) Boman Medallions in the British Museum S. 5, 13.

50) Cohen Med. impdr. II S. 161, 506: „R. Veneri Genetrici. Vdnus debout de
face, tenant une Victoire qui porte une trophie et posant la main gauche sur un grand
bouclier placi sur un casque; le bouclier est orni de la tete de Meduse, et un sceptre
repose sur son bras gauche. Vergl. 507 und die Münzen der jüngeren Faustina 95,
96. 225. 227. 242., der Lucilla 78.
 
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