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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 3.1879

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Gurlitt, Wilhelm: Antike Denkmäler im Wiener Privatbesitze, [5]: Bronzen der Sammlung Trau
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https://doi.org/10.11588/diglit.9393#0198
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188

Ferner seien hier noch erwähnt: 80. Flache, weibliche Figur, fast unkenntlich.
H. 0 055. — 81. Fragment einer nackten männlichen Statuette. H. O'IO. Abge-
brochen quer durch den Leib unter dem Nabel, das 1. Bein am Knie; der Körper
hohl, die Beine vollgegossen; nie vollendet. — 82. Fragment einer weiblichen Sta-
tuette in gegürtetem Chiton und Mantel. H. 0-04. Abgebrochen der Kopf, der r.
Arm an der Schulter, der 1. am Ellbogen, der Leib vom Nabel abwärts. — 83. R.
Unterarm eines Hermes mit Beutel. — 84. Füllhorn mit Früchten von einer Tyche-
statuette. — 85. Fragment eines r. Flügels, die Federn sorgfältig eingravirt. —
80—85. Aus O-Szönyi. — 86. L. Unterarm, der ein Attribut hielt. Aus Laibach

— 87. Feingearbeitete Lanzenspitze von einer Statuette. Aus der Sammlung Re-
menyi (Ungarn). — Endlich füge ich hier eine kurze Zusammenstellung der Thier-
darstellungeu an: 88. Greif. H. 0"07. Abgebrochen der r. Flügel. Aus O-Szönyi.
Schreitend mit gesenktem Kopf. Gute Arbeit. — 89. Stier. H. 0 065. Gekauft in
Chartres. In kurzem Galopp mit hochgeringeltem Schweif ; von gedrungenen
Verhältnissen. — 90. Fragment eines Drachen. L. 0-07. Aus O-Szönyi. Geringelter
Schlangenschwanz und schuppiger Leib von sorgfältigster Ausführung. — 91. Adler.
H- 0"065. Aus O-Szönyi. Mit ausgebreiteten Flügeln auf einem Felsen (oder Blitz?)
sitzend, den Kopf vorgebeugt. Hohl zum Hineinstecken einer Stange. Für ein
Legionszeichen scheint er zu klein. Ebendaher 92. Kopf eines Kranichs und zu-
gehörige Klaue. — 93. Ein stehendes Pferd. — Unbekannten Fundortes ist 94. Ein
Reiher, auf dem r. Beine stehend, dem Schilf zur Stütze dient, mit eingezogenem
Hals, so dass der Kopf (Schnabel abgebrochen) auf der Brust aufliegt. H. 0-075.

— Bemerkenswerth ist eine ganze Sammlung von Anticaglien (95 — 118), welche
1869 in Augsburg erworben wurde. Sie sind sämmtlich von kleinen Dimensionen
und haben zum Schmuck von Geräthen gedient. 95. Nadel mit Hundskopf. —
96. Desgl. mit Jagdhund. — 97. Desgl. mit Sehakalkopf. — 98. Eine Kuh. —
99. 100. 2 Tauben, 101. ein Delphin. 99—101 sind durchbohrt, um aufgehängt zu
werden. Durch Ausschnitte und kleine Dübellöcher, in denen zum Theil noch die
Stifte stecken, sind als Appliquen (TrpÖKpoo"0"oi) bezeichnet: 102, 103. Zwei Eberköpfe;
104. ein liegender Panther; 105. ein Stierkopf; 106. zwei im Nacken verbundene Widder-
vordertheile; 107. Nacken und springende Vorderfüsse eines Stieres mit gehörntem
bärtigem Menschengesicht (Flussgott); 108. Ziegenkopf mit mächtigen geschwungenen
Hörnern, dessen Gesicht menschenähnlich gebildet ist; 109. bärtiger Kopf mit kurzen
Stierhörnern: r. unter dem Hörne eine Rosette, 1. ein Haarbüschel (oder das Ohr?).
Vgl. Conze Römische Bildwerke einheimischen Fundortes in Oesterreich III Taf. XVI.
110. 111. Zwei Widderköpfe. — Ohne deutliche Anzeichen ihrer Verwendung sind
die folgenden: 112. Adler mit Ganymedes auf viereckiger Basis. H. 0055.
Der aufgerichtete Adler, mit geschlossenen Flügeln, überragt Ganymedes, in dessen
Hüfte er seine Krallen schlägt. G. hebt den r. Arm zum Nacken und senkt den 1.
Alles ist sehr undentlich. Vgl. L. Stephani compte rendu pour l'annie 1872. S. 150 f.

— 113. Ein sehr zerstörter Reiter auf Standplatte. — 114. Eine schwimmende Robbe
mit eingesetzten Angen. An jeder Seite derselben ist im Relief je eine junge Robbe
angebracht, welche mit dem Kopfe nach unten, dem Bauche nach oben schwimmt.

— 114. Löwin, welche ein Reh über den Rücken geworfen hat, beisst in den Nacken
desselben, welchen sie mit der 1. Vordertatze gegen das Maul drückt. Die Rippen
und das Haar sind ciselirt. Byzantinische Arbeit (?) — 115. Löwe im Ansprang. —
116. Widder. — 117. Pferd. — 118. Unbekanntes Thier. Anderes wird bei der
Beschreibung der Geräthe angeführt werden.

(Fortsetzung folgt)

Graz W. GURLITT
 
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