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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 4.1880

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Torma, Carl: Revidirte und neue Inschriften zu Corpus Inscriptionum Latinarum III (Dacia), [2]
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Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9394#0146

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richtig XVI m. p. oder 3% österr. Meilen entfernt liegt. Der Aus-
gangspunkt der römischen Strasse ist demnach Besculum = Sebes-
varalja, von welchem Orte die Strasse durch Nagy-Almas nach
den von letzterer Gemeinde nicht weit (9l/a Kilometer) liegenden
Ruinen von Optatiana (und nicht Largiana cf. C. I. L. III p. 168)
bei Zutor führte.

Budapest im März 1880 CARL TORMA

Die dreigestalüge Hekate

(Taf. m. IV. Vi VI. VII)

'Otcxv f| TpiOuv riuepwv, ZeXiivi] övojudieTai, ÖTav be e£, "Apieuig,
öiav be bexomevTe, 'GKarn heisst es in den Scholien zu Euripides'
Medea v. 396. gewiss aus einer guten Quelle, und zwar ohne Zweifel
einer athenischen, die für Erklärung des athenischen Dichters heran-
zuziehen am natürlichsten war. Verwandte Zeugnisse kommen unten
zur Sprache. Hier in Athen sind uns ja auch am besten bekannt
der Artemis' Feste an sechsten Monatstagen, der Hekate in der
Mitte des Monats l) — freilich auch am Neumond. Und allerdings
wenn sich nicht etwa nachweisen Hesse, dass jene drei Mondnamen
je die besondere Form der Sichel, des Quadranten und des Voll-
monds bezeichneten — und das wird schwerlich geschehen können
— so liegt jener Bestimmung der drei Namen eine Art Compromiss
zu Grunde, durch den jede der drei Mondgöttinnen, die ursprünglich
den ganzen Mond inne hatte, auf eine Phase als ihr besonderes
Gebiet beschränkt wurde. Am wenigsten hat das freilich Selene
sich gefallen lassen, deren Name am deutlichsten die Lichtnatur
bedeutend, ja auch zur unmythischen Bezeichnung des Gestirns
wurde, darum aber mit nichten der jüngste Name ist. Und nicht
ist sie darum mythisch am Avenigsten entwickelt, sondern am
meisten verdunkelt ihre Mythologie durch ihr eigenes Licht. Arte-
mis aber und Hekate stehen sich, trotz der später eingetretenen
Namenstauschung und Vorstellungsmischung, deutlich gegenüber als
zwei ursprünglich verschiedene Anschauungen und Mythisierungen

*) Plutarch de gloria Athen. 7 (vg'l. Athen. 14, 145) und de malign. Her. 26.
 
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