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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 4.1880

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Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9394#0173

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mittel zweifelhaft sein21), der TrepiöKuXaiacTuös ist es nicht. Ob nun
die Hunde der Hekate in der Bezeichnung der Planeten als der Hunde
Persephones, von Porphyrios Vita Pyth. 41 allerdings nur als Py-
thagoreisch bezeugt, Persephones, der mit Hekate so innig verwand-
ten und oft identificirten, ihre Erklärung finden, oder in den dTToqp-
Öiuevoi dwpoi des Müller'schen Hymnus (Hermes IV, S. 56. vgl.
Dilthey Rhein. Mus. 27, 378) lasse ich Avieder dahingestellt.

Frucht. Bei einer oder zweien der drei Gestalten fand
sich ferner die Hand vor der Brust entweder zwischen beiden
Brüsten oder an (unterhalb) der einen. In allen Exemplaren von
GJKMQR(a?) N ist es nur eine Gestalt, und bei dieser überall die
Rechte vor der Brust, während die Linke überall ausser N, wo sie
die Fackel hält, hängend das Gewand berührt. Ebenso ist es bei
den je zwei Figuren der beiden Exemplare von H, während in S T
(zusammen drei Exemplare) die je zwei Figuren die Linke vor der
Brust halten, in der gesenkten Rechten Schale und Kanne oder das
Gewand und die zweifelhaften Flechten («/). In den meisten Fällen
ist ein rundlicher Gegenstand in der Hand vor der Brust sicher,
und dieser Gegenstand als Frucht bei GM ab Rc N, specieller als
Apfel Kab, als Granatapfel T mit grösserer oder geringerer Be-
stimmtheit zu bezeichnen; dass bei den zwei Figuren von J eine
verschiedene Frucht gemeint sei, ist kaum glaublich. Nur einmal
Ra habe ich die Brust statt der Frucht mit Daumen und Zeige-
finger berührt gesehen und mir andeutend gezeichnet.

Wir haben es hier mit einem sehr geläufigen archaischen oder
archaistischen Typus zu thun, der sich besonders in kleinerer Figur
als Stütze anlehnender, namentlich weiblicher Figuren findet22) , so
noch neuestens in der in Larnaka auf Cypern gefundenen Statue,
welche in der Neuen Illustr. Zeitung 1881 I., S. 14 nach Photo-
graphie abgebildet ist. Wie auch dieses neue, sind es Schöpfungen
nicht älter als das vierte Jahrhundert, deren Reiz in dem Gegen-
satz des Götterbildes, in alterthümlich gebundenem Stile und der
leibhaftigen Gottheit in völlig freier Haltung Praxitelischen Motives
besteht. Damit scheint auch der Deutung die Richtung gewiesen;
denn es war wohl das natürlichste, die Göttin so mit ihrem eigenen

21J Ob auch die ISkylla der Hekate zur Tochter gegeben wegen ihres Namens-
anklanges an die öKUÄ.dKia und wegen der Homerischen Beschreibung?

") Vgl. das Verzeichniss von Gerhard in den Akad. Abh. I S. 275 ff. und
Stephani CR. 1875 zu Taf. I.
 
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