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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 4.1880

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Böhm, Lénárt: Alterthümer längs der Donau von Panscova bis Orsova
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https://doi.org/10.11588/diglit.9394#0181
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Besonders werthvoll war für mich das Manuscript des im ersten
Drittel dieses Jahrhunderts, im 105. Lebensjahre verstorbenen Pro-
topopen von Mehadia, Stojka de Haczeg, gegenwärtig im Besitze
des Fiscalen Mangiuca in Oravicza: „Einfältige Erzählungen oder
Merkwürdigkeiten des Mehadier-Districts im Temesvarer Banat, durch
den alten Protopopen in Mehadia, Nicolae Stojka de Haczeg, für
Liebhaber und seine eigene Unterhaltung, jetzt in seinem 79. Jahre,
ohne Oculare, so deutsch geschrieben 1829".

PanCSOVa. Grossartig ausgeführte Mauerwerke und Canäle,
die man im Hofe des Weifert'schen Bräuhauses, sowie in der „Stock-
hausgasse" u. s. w. ausgegraben (sie bestehen aus importirtem, ge:
meisselten Steinmaterial und zeigen mitunter vorzüglich gearbeitete
Gesimse und andere Zierate), weisen auf monumentale Bauten einer
ehemaligen römischen Niederlassung hin, deren Bestand auch durch
häufige Funde römischer Münzen bezeugt wird. Der Ort ist zu
einer Donaufestimg wie geschaffen, da der Strom, wie überhaupt
zwischen Belgrad und Kubin, so hier besonders ein sehr breites
Inundationsgcbict besitzt und hiedurch das Ueberschrciten geradezu
unmöglich machen kann.

Kubin. Ich spreche mich gegen die von Marsilius und neuer-
dings von Th. Ortvay (der Contra-Marc/um hieher verlegen möchte)
vertretene Ansicht, dass an der Stelle des heutigen Kubin (Kevevar)
einst eine römische Ansicdlung bestanden habe, ganz entschieden
aus, da die daselbst gefundenen Alterthümer (Streitkolben, Knopf,
petrificirtes Fragment eines Holzlöffels, durchbohrte Kugel, Ringe
und Knochen) mit Bestimmtheit auf mittelalterlichen Ursprung hin-
weisen und selbst die Münzfimde grösstentheils nicht über den Be-
ginn der Magyarenherrschaft in Ungarn zurückgehen.

Alt-Dllbovatz (früher: Dombovär). Am Donauufer, unterhalb
des dortigen Wirthshauses finden sich römische Ziegelreste und
weiterhin ein vom Donauwasser bespültes Ziegelmauerwerk, das den
Bestand eines einstigen Festungswerkes an diesem Orte erweist,
jedoch nicht römischen Ursprungs zu sein scheint. In der Nähe
dieses Mauerwerks fand ich auf einem im vorigen Jahrhundert in
Verwendung gestandenen Friedhofe an der steilen Uferwand zwei
etwa 30 Cm. hohe, irdene, aus einem mit Sand und Kies vermengten
Lehm von grauer, respective röthlicher Farbe unvollkommen ge-
brannte, Ueberreste von Knochen und Asche enthaltende Aschenkrüge,
deren einer zertrümmert, der andere unversehrte aber mit einer ge-
wöhnlichen Steinplatte verschlossen war und ein kleines 9 Cm.
hohes schöngeformtes Trinkgefäss mit Henkel, aus gutem, schwarzem
 
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