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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 4.1880

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Hoernes, Moritz: Römische Alterthümer in Bosnien und der Hercegovina, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9394#0200

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194

südlich davon; rechts am Eingang zum Dienerhause in der Mauer:

i • o • m •

stativs
victor • bri
xidia' vl-p-

Z. 3. 4. Bricize? Itin. Anton, p. 331.

Ein Bruchstück von demselben röthlichen Kalkstein (palmetten-
artig aufstehende Ranken) ist daneben eingemauert. Diese Steine
stammen angeblich aus einer unmittelbar vor dem Hause unter dem
Grase sichtbaren, anscheinend römischen Ruine von geringer Aus-
dehnung.

Bezüglich der Lage der römischen Niederlassung, welche sich
durch die letztgedachten Fundorte als eine ziemlich ausgedehnte
erkennen lässt, möchte ich noch hervorheben, dass sich in der ganzen
Umgebung des heutigen Plevlje kein günstigerer Punkt für eine
grosse und bedeutende Ansiedlung findet als dieser von sanftan-
steigenden fruchtbaren Höhen eingeschlossene Kessel mit seinem
Wasserreichthum, seiner üppigen Vegetation, seiner allseitigen Weg-
samkeit durch fünf sternförmig zusammenlaufende Thaleinschnitte
und schliesslich — wenn dies Erwähnung verdient — seiner land-
schaftlichen Schönheit, die ihn auf den ersten Blick vor den übrigen,
meist kahlen Karstkesseln der Umgebung von Plevlje auszeichnet.
Namentlich ein Vergleich mit der Situation der heutigen Stadt zeigt
um wie viel ungünstiger die Nachfolger der römischen Cultur in
dieser Gegend gewählt haben. Plevlje liegt in einem, wohl etwas
weiteren, aber kahlen und reizlosen, von nackten hohen Bergen um-
starrten , sonnendurchglühten Kessel mit schluchtartigen Zugängen,
steilen Rändern und ungesundem Klima. Der Eliasberg aber, welcher
ebensoweit südlich vom heutigen Plevlje als südöstlich von den
Ruinen der römischen Niederlassung entfernt ist, erscheint mit letz-
terer durch einen breiten und bequemen Thalweg zwischen den
Bergen Pljes und Komine verbunden. Von vielen Punkten der an-
tiken Ruinenstätte, namentlich vom Abhang, an welchem Babispotok
und Vidre liegen, sieht man den ganzen, wohl schon im Alterthum
heiligen Hügel und sah damals den gewiss die Anhöhe krönenden
Tempel mit den umher errichteten Grab- und Votivdenkmälern.
Denn hierin scheint mir Blau Recht zu haben, dass auf dem Elias-
berg eine Art Nekropole der Römerstadt gelegen war; gewiss ist
ja, dass die dort befindlichen zahlreichen Inschriften und Sculptur-
 
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