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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

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Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0037
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vom Wesen der Hekate an. Obgleich die einzelnen anzuführenden
Stücke unter sich stark verschieden sind, die ersten an die vorige
Reihe W sich anschliessend, die letzten zu ganz anderen Denkmälern
überführend, stelle ich sie doch zu einer Gruppe zusammen.

n) Chabouillet Catalogue general et rais. des camees u. s. w. S. 576
n. 3279 als in der Pariser Bibliothek befindlich verzeichnet,
als Geschenk des Vicomte Hippol. de Janze 1843, ohne Zweifel
identisch mit dem bei Lebas mon. fig. 192, 3 mit der Ortsan-
gabe Athen abgebildet und von drei Seiten in der Archäol.
Zeitung 1857 T. 99 mit Besprechung S. 23 ff., welche das
Pariser Münzkabinet als Aufbewahrungsort nennt. Die Höhe
nach Chabouillet 0'37, nach Gerhard 0*36; dort heisst es, dass
die Basis fehle, hier sehen wir, dass auch der untere Theil der
Figuren fehlt.

Die drei Köpfe der Hekate, von denen Gerhard gegen den
Augenschein der Zeichnung, vielleicht durch samothrakische
Mysterienideen beirrt, den einen bärtig nennt, heben sich von
dem überragenden Schaft ab, den wir hier wegen der nach
oben ganz wie ein Kalathos ausladenden Gestalt für den ge-
meinsamen Kalathos halten dürfen6S). Die Köpfe scheinen
wohlgebildet, recht jugendlich, das Haar mit herabhängenden
Locken in gewöhnlicher Weise angeordnet. Deutlich ist der
Chiton vor der Brust, weiter unten aber ist die Gestalt ver-
deckt, so dass man nicht sagen kann, dass eine Herme der
Hekate gemeint sei, während doch andrerseits die drei Gestalten
so dicht gestellt erscheinen, dass die Körper neben einander
keinen Platz haben.

Die kleinen weiblichen Gestalten, welche davor oder da-
zwischen stehen, also W b d (?) im Princip wenigstens ent-
sprechend, reichen hier mit dem Scheitel bis an das Kinn der
grösseren, mit dem Polos, den sie haben, sogar bis zur Augen-
höhe, so dass ein unschönes Gedränge entsteht. Die Mädchen,
gleichfalls mit Schulterlocken und feinfaltigem Ermelchiton, der
auf dem Ermel das 'Bund5 sehen lässt, darüber dem Himation
oder richtiger wohl oberen Chiton, aber nach Tracht IV mit

6S) Gerhards Worte sind unklar, indem er ausser dem gemeinsamen polos-
förmigen Schaftende von einem 'hier auch besonders vorhandenen Modius' redet.
Er meint offenbar den Polos der kleineren Mädchen, die auch er der Hekate ver-
gleicht.

Archäologisch-epigraphische Mitth. V. 3
 
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