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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

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Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0040
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Stil gehalten und hat die bei den umtanzenden Mädchen ge-
wöhnlichste Tracht IV. Hier aber hat sie nun ein andres
Attribut der Hekate, die Kanne in der gesenkten Rechten; sie
ist endlich gar nicht schreitend, sondern stehend dargestellt,
und obgleich die Linke wie der Kopf fehlen, doch deutlich
auch nicht mehr anfassend, sondern ganz wie eine Hekatefigur
gestellt;

im Unterraum des Varvakion, von mir nicht gefunden, von
Furtwängler a. 0. III, S. 195, 2 besprochen, im folgenden nach
Lollings Beschreibung: In Athen gefunden, Xi9. 1585; von pentel.
Marmor. H. 0'30. Um einen dreieckig rundlichen Schaft dre
weibliche Gestalten in gegürtetem Doppelchiton cim Tanzschritt
nach links, a. Rechte fasst die Linke der folgenden Figur, Linke
abgebrochen fasste die Rechte der vorhergehenden. Unten zur
Linken Hund; b. Linke fasst die Rechte der vorh ergehen den
Figur, Rechte hängt an der Seite des Körpers herunter; c. Linke
fasst eine lange neben b stehende Fackel (Schaft), Rechte ab-
gebrochen fasste die Linke von a. Der obere Theil bis zum
Hals der drei Figuren abgebrochen; wahrscheinlich keine He-
kateköpfe vorhanden gewesen. Basis erhalten'. Wenn hier
nicht die Richtung verschrieben, so müssen alle drei Figuren
den Oberkörper mehr von der Rückseite sehen lassen ;

im Centraimuseum in Athen, von Heydemann in der Stoa be-
schrieben n. 261, wie bei Stephani Ausr. Herakl. S. 251,2,
abgebildet daselbst Taf. V, 4—6; bei Furtwängler a. O. S. 195
oben. H. 034 (St. 0'32), von pentel. Marmor. Auf viereckiger
Basis ein runder oben profilirter Schaft, an dem in flüchtiger
verwitterter Arbeit drei Mädchen in gegürtetem Chiton71) rechts-
hin tanzend, je mit beiden Händen (Linke vor, Rechte zurück)
sich anfassend, die eine sich umsehend: zwischen ihr und der
folgenden unten ein Hund zu letzterer aufschauend. Oben auf
dem Schaft ist kein Einlass.

Ist hier wenigstens der Hund noch eine Reminiscenz oder
Andeutung der Hekate, so sind in anderen Darstellungen nur
die um einen Pfeiler tanzenden Mädchen geblieben, die Hekate
ist ganz verschwunden, wenn man sie nicht in dem Pfeiler

71) Das sonderbare Gewand der einen in der Abbildung wird wohl von Ste-
ril verzeichnet sein.
 
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