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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 5.1881

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Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9395#0079
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in Wolken über den Köpfen Verdacht erregt. Neben Hekate
jederseits ein Rind;

g) weiss gebrannter Karneol, in Berlin: Tölken erklärend. Ver-
zeichniss d. antik, vertieft geschn. Steine in der k. prenss.
Gemmensainml. IX, 3 105. Vorn Gorgoneion, hinten Hekate,
je mit Inschrift;

h) gelber Jaspis, ebenda 106, abgebildet bei Wieseler a. 0. 887:
vorn Hekate, darum sieben Sterne, unten Inschrift, hinten Mond
und drei Sterne mit Inschrift.

Die aegyptischen und aegyptisirenden wie ebenda Classe I,
78 und 82 und IX, 3, 101 brauchen nicht mitgezählt zu werden.
Die Beschreibung nennt nur bekannte Attribute. Ebenso zeigen
von den bei Jahn über den Abergl. d. bös. Blicks a. 0. S. 88, 248
angeführten Anmieten mit Hekate die, welche ich habe nachsehen
können, bei Baudelot i und Kopp Je nur den gewohnten Typus mehr
oder weniger entstellt. Nur ein Stück andrer Technik aber ver-
wandten Geistes mag noch genannt werden, die Bronzetessera, d. h.
doch wohl ein Amulet, wie oben schon eins von Goldblech erwähnt
ist, abgebildet Annali 22 M, 7 und danach Wieseler a. O. 886,
einerseits Dionysos und eine Bacchantin, andrerseits eine jugend-
liche tänzelnde Figur mit Pedum — Bacchant oder Satyr? — neben
der Dreigestaltigen darstellend, neben welcher rechts wie links
schlangenumwunden ein Altar oder eine Cista steht.

Drei Köpfe sind überall, wenn auch mitunter fast verschmolzen,
noch kenntlich selbst k, ebenso drei Arme ausser / (wie ich nach
Voss a. O. vermuthe gleich Lippert Suppl. 135 — denn das Supple-
ment ist mir nicht zugänglich), dessen Echtheit mir aber theils eben
darum verdächtig ist • wenn dagegen auf g die Arme, welche die
Fackeln halten müssten, nicht sichtbar sind, so ist das ein Versehen
des Steinschneiders, wenn nicht der Abbildung. Nach unten aber,
d. h. also in Vollgestalt, ist die Dreiheit unzweifelhaft nur auf cg,
die Einheit auf l (/?). Vergleichen wir aed in dieser Reihenfolge,
so sehen wir die Dreiheit gleichsam vor unseren Augen zur Einheit
zusammenwachsen, zusammenwachsen durch das offenbare Missver-
ständniss der Steinschneider. Drei verschiedene Faltenmassen, eine
senkrechte, zwei schräge, jene ursprünglich der mittleren, diese den
Seitenfiguren gehörig, gehen zusammen zu einem einzigen Gewände,
die zwei Füsse der Seitenfiguren werden zu den Füssen der einen,
indem die zwei der mittleren zu einem unverständlichen Rest ver-
schrumpfen. Dadurch aber dass die Seitenfiguren wie in den Statuen
 
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