Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn (5.1881)

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Aber von ganz besonderem Interesse ist, dass ihm hier ein College
im Amte beigesellt erscheint. Ein gewöhnlicher Sterblicher ist es
sicher nicht gewesen, aber wahrscheinlich ist es auch nicht ein
anderer Gott, mit dem Jupiter die Ehre des samothrakischen König-
thums hat theilen müssen. Nur Einer kann ihm als Genosse beige-
sellt gewesen sein: Hadrianus, der selbst als Jupiter Olympius ver-
ehrte Kaiser (Eckhel d. n. VI p. 518; C. I. L. III Index p. 1111),
dem man diese eigenthümliche und vielleicht selbst in dem in schmeich-
lerischen Devotionsbezeugungen so erfindungsreichen Griechenland
neue Ehre wol bei seinem Besuche der Insel (vgl. Dürr S. 55) über-
tragen haben wird. Demnach wird die Ergänzung der ersten Zeile
zu lauten haben: Regibus Jov[e et Augusto] oder wenn dazu der
Raum nicht ausgereicht haben sollte: et Imp. n. Ob die Iterirung
des Amtes sich nur auf den an zweiter Stelle genannten Kaiser be-
zieht, ist zweifelhaft. 0. HIRSCHFELD

Inschrift aus Pola.

Herrn Rittmeister Schramm in Pola verdanke ich die gütige
Mittheilung folgender Inschrift, welche er vor kurzem auf der Insel
Franz im Hafen Pola unter altem Baumaterial aufgefunden hat.
Es ist ein Cippus aus Polenser Stein, 0*80 h. , 066 br., 0*58 d.
mit guter Schrift. Ich gebe sie nach einer Abschrift und einem
Abklatsch des genannten Herrn:

C F PVP FIf
PRAEF COHÖlr
HU THRAC S Y r
TRIBMILLEGV
MACED q_V R B
PALPELLIASEX
FILANTONILLA
CLIENS

C. Se.......C. f(üio) Pup(inia) Fi[rmo] praeßecto) coho[r(tis)]

IUI Thraciiim) Sy[r(iacae)] trib(uno) mil(itum) leg{ionis) V Maced(o-
nicae) qiuaestori) urb(ano) Palpellia Sex(ti) fil{ia) Antonilla cliens.

Z. 1. Für die Ergänzung des nicht sicher zu restituirenden
nomen gentile ist von Wichtigkeit, dass die senkrechte Haste auch der
erste Strich eines m sein kann, wie der Vergleich dieses Buchstabens