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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 6.1882

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Toč̆ilescu, Gregor G.: Inschriften aus der Dobrudscha
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https://doi.org/10.11588/diglit.9396#0052
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an Ort und Stelle unternommene Nachforschungen wenigstens das
Original der rechten Hälfte dieser interessanten Inschrift zum Vor-
schein kommen könnte, war dieses Original schon von mir im hie-
sigen Nationalmuseum aufgestellt. Die Verhältnisse, unter denen
der Stein wieder gefunden wurde, sind folgende: Bei meiner im
Monate April 1. J. in der Dobrudscha gemachten Nachforschung
fand ich in dem Schulgebäude des Dorfes Grirliciu den Stein in
vier Stücke gebrochen, während derselbe im Jahre 1868, so weit
er überhaupt erhalten war, fast unversehrt gewesen zu sein scheint.
Noch im vergangenen Winter wurde er in diesem Zustande aus
dem Kirchenaltare jenes Dorfes, wo er in den Fussboden gelegt
war, herausgenommen. Aus den Aussagen des Pfarrers und anderer
glaubwürdiger Bewohner des Dorfes geht hervor, dass, als die Kirche
des Dorfes vor etwa 25 Jahren gebaut wurde, die zum Baue nöthigen
Steine aus den Ruinen eines römischen Castells an dem Canale
Baroiu (etwa 3 Kilom. entfernt) gebracht wurden; heute führen
diese Ruinen den Namen Hassarlik. Unter diesen Steinen befand
sich auch dieses schon damals nur zur Hälfte erhaltene Monument.
Der Pfarrer liess den Stein in den Altar der Kirche mit der Inschrift
nach oben setzen. Bemerkenswerth ist jedoch, dass derselbe nicht
in Dojani gefunden ist, wie H. More dem H. Desjardins mittheilte
(Dojani sicherlich ein Fehler statt des Marktfleckens Däieni), son-
dern in Hassarlik, und folglich müssen wir bei Hassarlik, in den
grossen dort sichtbaren Ruinen das alte Beroe oder Biroe der Iti-
nerarien (vgl. C. I. L. III p. 999) suchen, aber nicht bei Däieni, wo
keine Spur römischer Ruinen zu sehen ist. Die Distanz von Iglitza
bis Hassarlik ist etwa 40 Kilom., während von Däieni bis Iglitza
30 Kilom. sind.

Die Tafel ist von Marmor, 1. 0*85, br. 058, d. 015, die In-
schrift, obwohl nicht ohne Sorgfalt ausgeführt, weist schon der
Schrift nach auf die zweite Hälfte des vierten Jahrhunderts hin;
t und i sind nur wenig unterschieden. Sie lautet folgendermassen:

96.

UEN S VICTORMA X IM VS TRI VMFATOR -£>
VRICOVICTIS S VPERATISQ_V E GOTHIS -©■
STEJWPOREFELICITER QVINQVENNAUORVM
DBDEFENSIONEM REI P VBLICAE EXTRVXIT ■£>
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