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bebellahamon. Ich halte dafür, dass die Reduplication der
Silbe be durch ein Versehen des Steinmetzen entstanden ist; dem-
nach = bellahamon, d. i. der aus semitischen Inschriften wohlbe-
kannte Sonnengott Baal (oder Bei) Chammön. Es ist nicht mög-
lich, mit Sayce prp| ^ zu finden (Haus des Gottes Hammon),
da es undenkbar ist, dass man eine Votivtafel an ein Haus (sei
dies auch ein Tempel) addressire.

benefal. Non Jiquet. Als Hypothese riskire ich jedoch die
Vermuthung, dass hier möglicherweise ein Corruptel des aus phö-
nikischen Votivtafeln bekannten ^3 , also etwa penebal (Antlitz
des Baal) vorliegt. Vgl. den biblischen Ortsnamen Sayce
denkt an eine durch ihn vorausgesetzte Tribus Namens Bene-Fäl,
deren specieller Gott hier angerufen sei. Ich halte diese Vor-
aussetzung für höchst unwahrscheinlich. Wir wissen nichts von Clan-
Göttern jener Kreise, denen diese Votivtafel entstammt.

manavat. Bezüglich dieses interessanten Gottesnamens kann
ich der Annahme Sayce's nicht beitreten. Nach seiner Ansicht
stecke hier die Wurzel nij (nävä) oder (nü'ä), wonach dann

die hier erwähnte Gottheit eine H a u s gottheit, oder etwa eine
syrische Göttin der Schönheit wäre. Vielmehr glaube ich bezüglich
manavat Folgendes: Die vorislamitischen Araber verehrten eine
Göttin Namens Manät, welche auch im Koran als Gottheit der
heidnischen Araber ausdrücklich erwähnt ist (vgl. auch Krehl,
über die Religion der vorislamitischen Araber, p. 73) und etymolo-
gisch und sachlich derselben Gruppe angehört, wie die in Jesaj.
LXV, 11 genannte nordsemitische Schicksalsgottheit »J)pMeni. Von

diesem Manät ist nun unser Manavat eine regelmässig gebildete
Pluralform, also = Schicksalsgöttinnen. Es ist dies, meines Wis-
sens, die einzige bekannte Stelle, wo wir den Plural des nordarabi-
schen Gottesnamens Manät finden und bestätigt sich meine Ver-
muthung, so folgte daraus , dass Manät in der religiösen Termino-
logie kein individueller Gottesname, sondern der Gattungsname
einer Klasse von Gottheiten ist. Prof. Nöldeke in Strassburg, dem
ich meine Vermuthung mittheilte, vergleicht mit dieser Pluralform,
die in der Sprache als Appellativum bekannte Pluralform Al-manäjä,
Fatum, auch besonders: Tod. Der letztere Gottesname zeigt uns,
dass wir uns mit unserer Inschrift auf nordarabischem Gebiete be-
finden, oder auf einem Gebiete, wo nordarabische Elemente Einfluss
hatten. Syrische Religionsbegriffe wanderten bekanntlich auch in
die nördlichen Grenzen Arabiens ein. Dieser Umstand veranlasst
mich, in,
 
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