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allenthalben in archäologischer wie in geographischer Beziehung
das Terrain soviel als möglich für die nach dem damaligen Plan
für die Sommermonate projectirte grössere Tour in das Innere des
Landes zu recognosciren, wobei selbstverständlich an ein längeres
Verweilen nicht gedacht werden konnte. In weiterem Vorgehen
wurden die Ruinen von Arykanda berührt und am untern Laufe
des Phineka eine Gruppe von Felsgräbern wahrgenommen, die, wie
die bei einer späteren Gelegenheit mit Prof. Petersen vorgenommene
Besichtigung erwies, durch ihre Form und Erhaltung besonderes
Interesse beanspruchen. Die Küste entlang ziehend gelangten wir,
Limyra und die noch wohl erhaltene römische Brücke über den
Alagirtschai passirend nach Schekiöi, in dessen Nähe ich die
Ruinen von Rhodiapolis aufsuchen wollte, wo ich, durch eine Notiz
bei Ritter aufmerksam gemacht, eine grosse, von Spratt, Forbes
und Daniells unvollständig copiert zurückgelassene und nicht edierte
Inschrift aufzufinden hoffte, was mir auch trotz mehrfacher Hinder-
nisse gelang. In etwa 15 Stunden, die ich bei diesem ersten Auf-
enthalt der Inschrift widmen konnte, wurden gegen 40 Blöcke,
deren Schriftfläche zu Tage lag oder leicht freigemacht werden
konnte, abgeschrieben, von denen sich bereits Wesen und Inhalt
deutlich erkennen Hess. Dieselbe bedeckte die Wände eines offen-
bar ad hoc aufgeführten Monumentalbaus, der durch ein Erdbeben
zusammengestürzt ist, und zählt in einer langen Reihe von Ehren-
decreten (und Kaiserbriefen) die Verdienste des Opramoas, Apol-
lonios Sohn, — einer Persönlichkeit, die bereits durch eine Inschrift
aus Olympos bekannt ist und in einigen weiteren von mir in Rho-
diapolis gefundenen Inschriften wiederkehrt — um Volk und Städte
von Lykien auf, unter denen namentlich seine Stiftungen in zahl-
reichen Städten Lykiens wegen der Wichtigkeit, die sie angesichts
der vielfach noch erhaltenen Bauwerke und der sicheren Datir-
barkeit — die Inschrift fällt unter Antoninus Pius — für die Bauge-
schichte und Topographie des Landes besitzen, von Interesse sind.
Der Rest der Blöcke, der nur durch Ausgrabungsarbeiten zugänglich
war — im Ganzen dürften es über 120 gewesen sein — wurde bei
einer zweiten Expedition, die ich nachher in Gemeinschaft mit
Prof. Petersen nach Rhodiapolis unternahm, freigemacht und
copirt."

„Mit Dr. Tietze zusammen wandte ich mich von Schekiöi
über das Solymergebirge (Tachtalüdagh) zur Chimaira, von wo
Ersterer den Rückweg antrat, während ich allein noch Phaseiis und
 
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