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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 7.1883

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Swoboda, Heinrich: Vertrag des Amyntas von Makedonien mit Olynth
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https://doi.org/10.11588/diglit.9397#0017
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i 1

und Argaios wird als Gegenkönig aufgestellt; 'um seinem Feinde
nicht Alles zu gönnen', tritt Amyntas an Olynth einen Strich Landes
ab, Argaios behauptet sich zwei Jahre, dann gewinnt Amyntas
mit Unterstützung von Sparta und Athen den Thron wieder (382).
Wie man sieht, sucht Schäfer doch noch Diodor's Bericht mit den
Chronographen zu vereinen, welchen er das chronologische Gerüst
entlehnt hatte. Gutschmid dagegen geht von der Ansicht aus, dass
man Diodor den Angaben der Chronographen gegenüber ungebührlich
überschätzt habe und dass die Liste, welche bei Syncellus im Texte
und im Auszuge steht, als die ursprünglichste ihm vorzuziehen
sei. Indem er irn Uebrigen die Reihenfolge der Ereignisse in der-
selben Weise ordnet, wie Schäfer, geht er weiter als dieser, da er
auf Grund dessen, dass in den Excerpta Barbari und im XpovoTpa-
cpeiov (Jüvtouov Amyntas an zweiter und dritter Stelle als 'anderer'
(u\\og, alius) bezeichnet wird und auch im Canon des Eusebius
'rursum (iternm) Amyntas bei der dritten Regierung des Letzteren
dieselbe Bedeutung habe, annimmt, dass der an erster Stelle er-
scheinende Amyntas von dem an zweiter und dritter Stelle genannten
gleichnamigen Herrscher zu unterscheiden sei; der Erste, als König
Amyntas IL, sei der von Aristoteles (Pol. V 8, 11) erwähnte Sohn
des Archelaos, der Letztere Sohn des Arrhidaios, als König Amyn-
tas III. Er ordnet daher (vgl. seine Tabelle auf S. 107) die Er-
eignisse folgendermassen: Archelaos I. 413—399, Orestes 399 bis
396, Aeropos (der als König den Namen Archelaos II. annimmt)
396-392, Amyntas II. regiert l'/2 = 2 Jahre 392—390, Pausanias
regiert 1% = 1 Jahr 390—389, Amyntas III. regiert 6 Jahre 389—383,
wird dann von Argaios verdrängt, der sich zwei Jahre 383 — 381
behauptet, Amyntas III. zurückgekehrt regiert noch 12 Jahre
381—369. Diese sich ganz an die Chronographen anlehnenden
Aufstellungen von Gutschmid haben den Beifall der Späteren ge-
funden; es folgen ihm Curtius17), Volquardsen 18) und Joh. Gust.
Droysen I9), Letzterer mit der Modification, das er in Amyntas II.

,7) Gr. Gesch. 5 III 411. Auch Hicks L L 130. 134.

") Untersuchungen über die Quellen bei Diodor, JJuch XI bis XVI S. 120. 121.

,9) Geschichte des Hellenismus ' 1, 77. 78, wenigstens in der Scheidung von
Amyntas II. und III. Wie Droysen sonst über Amyntas' Geschichte denkt, ist aus
seiner knappen Darstellung schwer zu ersehen; doch scheint er nach S. 78 n. 1
abweichend von Schäfer und Gutschmid die Usurpation des Argaios vor 386 zu
setzen.
 
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