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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 8.1884

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Wuensch, Josef: Inschriften aus Armenien
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https://doi.org/10.11588/diglit.9398#0249

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239

jedoch auf dem rechten Flussufer und maii gelangt zu ihnen über
eine solide Holzbrücke.

In diesen Gärten fand ich am 23. Juli 1883 folgende antike
Steine:

1. In der Thüre zum Garten des Müdür Balthasar Effendi
Mesadurian rechts und links vom Eingange je einen Stein mit einer
Inschrift, deren Abklatsch ich anfertigte. Beide Steine sind im
Thürstocke eingemauert.

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XXII vii(it) an(nos) XLV Jul(ius) Phü[ipl;pus dup(larius) al(ae)
eiu[s]dem freder [p{osuit)7\.

in den Schriften der k. Akademie der Wissenschaften veröffentlicht werden wird,
suchte die östliche Tigrisquelle auf, verfolgte deren Lauf bis Seert und durchzog
dann die Landschaft Chisan. Ebenso untersuchte er die westliche Tigrisquelle und
den See Gölldschik und seinen Zusammenhang mit dem Tigris und dem Euphrat.
Auf der Rückreise nach Trebisond legte er die verworrenen Flussläufe des Kömür,
Gerdschanis und Kelkit zurecht.

Die kartographischen Resultate dieser Reisen werden in den Mittheilungen
der geographischen Gesellschaft in Wien und anderen Fachzeitschriften veröffent-
licht. Die oben mitgetheilten Inschriften hat Herr Wunsch, dessen muthige und
geographisch belangreiche Unternehmungen vollen Anspruch auf Sympathie und
wissenschaftliche Anerkennung haben, unserer Zeitschrift zur Verfügung gestellt.

O. B.

*) [Penga (auf Kieperts Karte Pingan) liegt, wie diese Inschrift erkennen
lässt, an der Stelle des alten Dascusa, wo nach der notitia dignitutum die ala Au-
riana stationirt war (Or. 38, 22). Dazu stimmt auch die Angabe des Plinius über
die Entfernung Dascusa's von Melitene n. h. 6, 84: Dascusa — inde naviyatur Meli-
tenen Cappadociae LXXIV m. p. Schon Arrian ^ktüEii; p. 80, 6 Herch. (vgl. Groto-
fend Philol. 26 p. 22) nennt eine ala Auriana im cappadokischen Heere. Unsere
Inschrift zeigt, dass sie von der ala 1 Hispanorum Auriana, welche zuerst in Nori-
cum (Tac. h. 3, 5) später in Raetien (C. I. L. III D. XXIV) stand, verschieden ist.
Der Kaisername kann hier ebensowenig wie bei der ala 1 Flavia Gallorum Tam iana
 
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