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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Hirschfeld, Otto: Bericht über eine Reise in Dalmatien, [1]: Inschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0031
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Bei dem Fundorte und in der Nähe sind noch deutliche Spuren
der antiken Steinbrüche zu erkennen. Unfern des mitgetheilten
Steines lagen Cippen und Aren mit Ornamenten versehen, aber
ohne Inschrift; ferner ein abbozzirter Kopf; so dass hier unzweifel-
haft das Atelier eines Steinmetzen gewesen sein muss, wie ja solche
sich in der Regel bei den antiken Brüchen befanden (vgl. Benndorf
bei Büdinger: Untersuchungen z. R. Kaisergesch. III S. 342 A. 1).
Der Stein von Brazza wird noch jetzt vielfach zu Bauten ver-
wendet; aus den Gruben bei Splitska soll angeblich das Material
für den Diocletianspalast gewonnen worden sein (vgl. Fortis viaggio
in Dalmatia II S. 185, wogegen Adam ruins of the palace of Dio-
cletian S. 20 u. 22 das Material als aus Trau stammend bezeichnet).

Die Inschrift ist gut erhalten und die Lesung vollständig sicher;
fraglich ist nur, ob am Ende von Z. 9 es oder fs zu lesen ist. Zweifelhaft
bleibt die Erklärung dieser Zeile; vielleicht kann man an die Auflösung
s(ingularis) Q. Ase(llii) Jun(ioris?) /(actus) denken, wenn auch bei
den singulares sonst nie der Name des Statthalters, sondern nur
der Titel (consularis) hinzugefügt wird. Mommsen schreibt mir dar-
über: cIn der Brazza - Inschrift möchte ich nicht die militärische
Charge am Schluss suchen, die doch bei miles oder statt dessen
stehen müsste, sondern die Determinirung des Baus; Sirmi ver-
langt eine nähere Bestimmung und diese kann nur hierin stecken
und auch, da sonst nur reguläre Abkürzungen begegnen, nicht wohl
durch eine Gruppe von unverständlichen Initialen angegeben sein.
Also beispielsweise: thermas Licin[i]an[a]s q{u)as oder vielmehr q(u)a[e]
fiun\t] Sirmi. Vielleicht heissen die Thermen vom Kaiser; vgl.

Anonym. Vales. 16: Licinius ......percolavit ad Sirmium; sublata

inde uxore ac filio et thesauris tetendit ad Daciam. Demnach lautet
 
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