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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Petersen, Eugen: Die Irisschale des Brygos
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Schuchhardt, Carl: Die römischen Grenzwälle in der Dobrugea
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0097
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innert sich nicht, dass Hera wie von Giganten — auch sie ja nur
eine andere Mythisirung gleichartiger Naturerscheinungen — so
auch namentlich von Ixion dem Stammvater der Kentauren mit
brünstigem Begehren verfolgt wird.

Prag E. PETERSEN

Die römischen Grenzwälle in der Dobrugea*)

Zwei Besuche in der Dobrugea, der eine im September des
vorigen Jahres, der andere Anfang Januar des laufenden unter-
nommen, setzen mich in den Stand eine eingehende Beschreibung
der dortigen Römerwälle zu liefern. Was wir bisher über diese
Anlagen wussten, war höchst dürftig. Moltke widmet ihnen in seinen
türkischen Briefen gelegentlich eine Seite und einiges Nähere brachten
v. Vincke in dem Aufsatze über das Karasuthal (Monatsber. d. Berl.
Ges. f. Erdk. 1839/40) und Peters in seiner Geologie und Geographie
der Dobrugea (Wien 1867). Aber für alle diese Männer hatten die
Wälle nur ein nebensächliches Interesse, und wie sehr man es ver-
meidet sich in diesen Gegenden mit Nebendingen aufzuhalten, das
weiss Jeder, der einmal dort war. Es sind eben immer noch
die loca felici non adeunda viro des verbannten Ovid, baumlos,
wasserlos, die reine Steppe, unerträglich heiss im Sommer und
unerträglich kalt im Winter, der ärgste Fieberherd von ganz
Rumänien. Da erklärt es sich wohl, dass v. Cohausen in seinem
grossen Werke über den römischen Grenzwall in Deutschland, das
vorigen Sommer erschien, alle möglichen Anlagen ähnlicher Art,
die römischen Befestigungen in Britannien, ferner österreichische,

*) In der Schreibung der Ortsnamen herrscht grosse Verwirrung. Jeder
sucht ihre Aussprache mit seinen eigenen Lauten darzustellen und verändert dabei
das Wort oft so, dass es nicht wiederzuerkennen ist. Jfamen, für die wir keine
besondere deutsche Form haben, belassen wir am besten in ihrer heimischen Ortho-
graphie, besonders wenn deren Aussprachsregeln uns nahe liegen. Es fällt nie-
mandem ein, italienische Städte, wie ßeggio und Civita vecchia, auf deutsch etwa
Redschio und Tschivita wekia zu schreiben. Demnach sollte man der nächsten
Schwestersprache des Italienischen nachgerade dieselbe Gerechtigkeit widerfahren
lassen und mit Schreibungen wie Dobrudscha und Tschernawoda, die sich noch
auf allen Karten finden, aufhören. Die Aussprache des c und g ist im Rumänischen
genau dieselbe wie im Italienischen.
 
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