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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 9.1885

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Schuchhardt, Carl: Die römischen Grenzwälle in der Dobrugea
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https://doi.org/10.11588/diglit.12270#0119
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interer mit dem Steinwall parallel laufender Wall über das Viereck
hinaus bis an den seitlichen Abfall des Hügels verlängert ist.

Dann folgt eine längere Unterbrechung durch ein breites Thal,
in welchem in einiger Entfernung mehrere Hütten stehen, weiterhin
wieder ein hoher Hügel, und dann nach abermaligem Durchriss auf
einer niedrigen Platte ein Lager mit doppelten Wällen (XII).

Weiter überschreitet der Wall eine stärkere, rund auslaufende
Höhe, dahinter eine flache Platte und hat alsdann auf*einer zweiten
solchen ein dreieckiges Lager aufzuweisen (XIII). Ich habe diese
Beobachtung schon auf meiner ersten Fahrt gemacht und, nachdem
ich inzwischen v. Cohausen's Misstrauen gegen solche Abnormitäten
kennen gelernt, sie auf der zweiten noch einmal nachgeprüft: man
kann das Lager wirklich mit gutem Gewissen dreieckig nennen, seine
westliche Seite ist ganz gerade, die östliche, die sich an jene im
rechten Winkel ansetzt, läuft erst 150 M. gerade aus und macht
dann einen kleinen Knick, um nach weiteren 30 M. in den Wall
einzumünden. Da v. Cohausen sagt (p. 335), dass er niemals drei-
eckige Lager gefunden, noch auch durch Beschreibungen aus Eng-
land oder Frankreich von solchen gehört habe, so ist das hiesige
wohl ebenso wie das achteckige (VIII) bei Alakap für ein Unicum
anzusehen, Dass die dreieckige Anlage durch das Terrain geboten
gewesen sei, lässt sich nicht gerade sagen: auf derselben Platte ist
weiter westlich noch Platz genug für ein Viereck. Aber im Osten
zieht hinter dem Lagerwall ein Einschnitt vom Thal herauf, in dem
jetzt ein Fahrweg entlang läuft, und wohl deshalb wurde in diese
Ecke, wo man gleich halbe Rückendeckung fand, die Befestigung
hineingeschobene Die Wälle sind, wie gewöhnlich auf dieser Linie,
von scharfem Profil und haben l!/2 M. Höhe.

Hinter der Spitze des Lagers liegt ein türkischer Kirchhof,
auf dem ich vergeblich nach Inschriften suchte. Die Lage des
Dorfes Celebikiöi bestimmte ich von hier aus als NNO. (20°).

Abermals folgt ein breiter Durchriss, dann eine Platte, auf
deren Ostecke ein Lager (XIV) liegt, mit einfacher Umfassung,
aber so hohen Wällen, dass ich den grossen Erdwall wieder auf-
erstanden glaubte.

Hier biegt der Wall scharf nach SW. ab, um einen bequemeren
Aufstieg zu dem nächsten Hügel zu gewinnen, dem höchsten und
breitesten in der ganzen Kette. Sein Gripfel gewährt einen vor-
trefflichen Ueberblick über die vielfachen Verwirrungen, die da
folgen, speciell über die interessanten Beziehungen des Walles zu
 
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