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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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Jireček, Konstantin: Archäologische Fragmente aus Bulgarien, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0112
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2. OYOYIONOAEAI

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Diese Burg ist wahrscheinlich identisch mit dem altbulga-
rischen Kr^n, dem Centrum der meist neben Beroe genannten,
von Sliven bis Kopsis reichenden Landschaft Kpnvdc;, Kpouvö<;, der
auf einem hohen Berge gelegenen Burg Akarnus des Edrisi auf
einer Koute von Stobuni (bei Ichtiman) nach Barwi (Beroe) und
der Stadt Cornus, Corinus, welche man westlich von Stiphinus
(Sliven) und nördlich von Philippopel noch auf Karten des 16. Jahr-
hunderts (Mercator 1589 u. A.) verzeichnet sieht88).

87) Ob die letzten drei Zeilen mit den ersten vier zusammengehören, ist mir
aus der Copie nicht ganz klar; vielleicht ist dazwischen eine unleserliche Zeile. —
Ruinen einer alten Stadt soll es auch bei Sofular (NW. von Kazanlyk) am Fuss
des Balkan geben.

S8) Da man Krim bisher gewöhnlich in dem von hier weit entfernten Karna-
bad, einem Marktflecken neueren Ursprungs, suchte, muss ich meine Ansicht (cf.
„Periodieesko Spisanie", Ztschr. der liter. Ges. zu Sofia 1884, IX, 43 — 44) näher
begründen. Kaiser Isaak Angelos (1190) flüchtete nach einer im Balkan verlorenen
Schlacht öia tou \eyoiuevou Kprjvou irpöc; Tf)v Bepörjv (Niketas Akominatos ed
Bonn. 562). Die Lateiner zogen 1206 nach Niketas p. 852 uexpi Kpr|vo0 Kai
Boper]<;, nach Villehardouin ed. Wailly p. 267 bis Veroi und Blisme. Eine Urkunde
des bulg. Caren Asen II. aus den Jahren 1230 — 1241 (Miklosich, Mon. serb. p. 2)
zählt unter den Landschaften des Reiches auf: Trnovo mit ganz Zagorje, Preslav,
Karvuna (j. Balcik), Kri>n und Horuj u. s. w. Pachymeres erwähnt öfters Eltimir,
den bulg. Theilfürsten von Kpouvöc;; der Feldzug des Kaisers Andronikos gegen
denselben (14, 447) ist gerichtet nach Tedxoußiq (bei Beroe selbst, cf. Monats-
berichte 1. c. p. 454) und von dort ZriXßvou fiexpi Kai Kötpeuuc;, wodurch er
töv 'EA/nuripriv diroKAeiei. Dabei erscheinen Rosokastro (Pachym. II, 445 \ Jambol
und Lardea (id. II, 559) ausserhalb dts eigentlichen Gebietes des Herrn von
Kpouvöt;. Barwi heisst in Jaubert's Uebersetzung des Edrisi Kar vi; dass aber
nicht etwa an den unbedeutenden Sitz des Bischofs Kapdßou in der Metropolie
von Adrianopel (Not. episc. ed. Partbey p. 124), sondern an die grosse Stadt Bepor),
Boruj der Bulgaren, Berua der Lateiner zu denken ist, zeigt die Beschreibung der
 
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