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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 11.1887

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Tocilescu, Grigore George: Neue Inschriften aus der Dobrudscha
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https://doi.org/10.11588/diglit.12268#0061
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ÖTTobeiKVuinevov xny Trp6<g tovq Qeovc, eucreßeiav und das Epigramm
auf der Nikeratosbasis (Loewy 147) Z. 5: oi be xePWV xexvac; beiK-
vOuevoi crcpeiepiuv.

Zur Ergänzung X^Poq epfov in Z. 5 vgl. Kaibel 569: TtpuJ-

8r)ßnv e'ti KoOpov ..... uoipot KuGeTXe ßiou, rroXXd aoqpfjc; xeP°?

e'PTOt XeXoiTTÖra und die von Gomperz publicirte Bronzeinschrift von
Dodona, arch.-epigr. Mitth. IV S. 59: öpYava xeipö?- Nennung des
Künstlers finden wir auch sonst nicht selten in den Schlusszeilen
von Votivepigrammen, vgl. Anth. Pal. VI 337 (Theocrit): 'Hetiuuvi
Xdpiv Y^acPuP«? X€P°? aKpov ÜTToaidi; maOöv; VI 139. 153.

Z. 6 ist, wenn mir nichts entgangen, das erste Beispiel eines
nach einer Frau genannten Thiasos gegeben. Oiaffoi, die nach den
Namen ihrer Gründer oder Leiter genannt werden, sind sonst nicht
selten, vgl. die teischen Inschriften Bull, de corr. hell. 1880 S. 164.
176. (Weitere Beispiele sieh in den von Foucart associations reli-
gieuses gesammelten Inschriften n. 33. 36. 37. 41 u. a.) Ich sehe
hierin aber keinen Grund, an der Richtigkeit der Lesung TTacroOq
zu zweifeln.

Die Anrufung TaupOKepujc; gibt Aufschluss, wer der rrupißpouoc;
Z. 1 sei. Wir kennen das seltene Wort als Epitheton des Zeus
und des Eros aus den orphischen Hymnen (XVIIII, 2; LVII, 2);
ferner findet es sich bei Nonnus Dionys. 14, 229: Trdvxwv b' fjYe-
ubveue Trupißpouoc; Eipacpiwiric;. Eiraphiotes ist aber auch ein Bei-
name des Dionysos, aus derselben mythologischen Sphäre. Tima-
chidas in seinem Commentar zu Aeschylus (zu Aesch. Sept. 207)
erklärte das verwandte Wort TrupißpeueTac; als ö rrupi ßpeuuuv, f)
bid irupöc; ßpeuovroc; yeYOVujc; (Hesych. s. v.). So mag es denn nahe-
gelegen haben, den AtövucKx; epißpouoc; TrupiYevi'iq, den Sohn der
Semele, auf deren Grab fortwährend die heilige Flamme lodert
(Eurip. Bacch. 2. 590), mit dem Beinamen rrupißpouoc; zu bezeichnen,
und wird diese Bezeichnung im Mysteriencult wohl häufiger gewesen
sein, als die spärliche literarische Ueberlieferung ahnen lässt.

Zu (Tcpeiepag als Possessivpronomen des Singulars vergl. u. A.
Kaibel 452. Athenaios I 19&, App. Plan. 206. Dass der Name
TTdpui? auch im griechischen Norden nicht ungebräuchlich war, be-
weist die Inschrift von Olbia bei Latyschew 114 Z. 33. Die Genetiv-
forin TTdpuiboq steht durch die teische Inschrift C. I. G. 3117 fest.
Dagegen vermag ich den Namen 'EpuaYevr]? sonst nicht nachzu-
weisen; die Wortbildung selbst lässt sich aber genügend rechtfertigen.

E. REISCH

ArdKutlogisuh-ei'igriiiiliUcliii Mitth. XL 4
 
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