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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 12.1888

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Reichel, Wolfgang: Ueber eine neue Aufnahme der Françoisvase
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https://doi.org/10.11588/diglit.12269#0055
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Streifen noch einmal, in der Kentauromachie noch zweimal wieder-
kehrt. Was mit diesem Ausrüstungsstück gemeint sei, ist nicht
klar. Ein Wehrgehenk kann der Riemen (bei Hoplon in der Ken-
taurenschlacht sind es deren zwei) nicht sein, denn Arpylea hat
kein Schwert, ebensowenig wie Kaineus; und wieder Kastor in
diesem Streifen und der genannte Hoplon haben ihre Schwerter in
eigenem Gehenk daneben hängen, auch wird die Vorrichtung ab-
wechselnd bald rechts bald links getragen. Auch ein Riemen zum
Tragen des Schildes, wie er anderwärts vorkommt, kann es nicht
sein. Ich möchte vermuthen, dass die Schlinge dazu diente, den
Speer hindurchzustecken, wenn er ausser Gebrauch war, um ihn
so auf bequemere Weise zu tragen, obwohl ich einen Beleg dafür
nicht kenne.

Kastor und Polydeukes rechts vom Eber scheinen zusammen
einen Speer zu handhaben.

Akastos' r. Arm ist im Originale bis zur Hand zerstört.

Asmetos ist durchaus nicht „verzeichnet". Finger und Zehen
sind ganz richtig, nur hat er das Fell, wie der nachfolgende Simon
und auch Antandros auf der Gegenseite, statt auf der Brust, im
Nacken geknüpft.

Der Hund Egertes hat keine Hängeohren wie im Stiche. Er
gehört derselben Rasse an wie alle anderen: einer Art von Wolfs-
hunden von derbem Bau, mit langbehaartem Schwänze und spitzem
Kopf, der von einer kurzen Mähne umgeben ist. Die Ohren scheinen
mir bei sämmtlichen Hunden gestutzt zu sein.

Antimachos ist auf dem Stiche verschrieben in Astymachos.

Der Gegenstand, der von Toxainis' Köcher niederhängt, ist
kein Trinkhorn (Weizsäcker S. 5,4), sondern der Köcherdeckel, wie
er auch von dem breiteren Köcher des Kirnerios geöffnet herab-
hängt.

Der jenseits laufende Hund wird wohl Epebolos geheissen
haben.

Kymortes' Fell wird durch zwei Agraffen gehalten.
Pausileos scheint nur mit gegürtetem Chiton bekleidet zu sein.

2. Wagenrennen

Der Dreifuss r. von Achill sowie der kleinere unter Dama-
sippos' Gespann sind ungenau auf dem Stiche wiedergegeben.
 
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