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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 12.1888

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Reichel, Wolfgang: Ueber eine neue Aufnahme der Françoisvase
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https://doi.org/10.11588/diglit.12269#0058
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Die grosse Lücke, welche Chirons und der Iris Beine zer-
stört hat, setzt sich in einem Bruche quer nach aufwärts durch die
drei folgenden Frauengestalten fort. Dieser Bruchstreifen ist aus-
gefüllt und restaurirt worden. Letzterem Umstände ist schuld zu
geben, dass Demeter zwei linke Hände zu haben scheint. Eben
daran liegt es, dass Hestia's Gewand auf der Brust ein vom
unteren Theile abweichendes Muster trägt, wie denn dieses Muster
selbst im Stiche ungenau wiedergegeben ist. Der quadrirte Stoff
ist abwechselnd mit Kreuzen und geschlungenen Maschen ge-
schmückt.

So setzen sich auch die Längsstreifen am Kleide der Demeter
auf dem Bruchtheile fort. Alle drei Figuren sind von einem Kre-
demnon umschlungen, das einerseits Demeter mit der Linken empor-
hält, anderseits Chariklo um Schulter und r. Arm gewickelt hat.
Die Einheit des Gewandstückes beweist der beiderseits gleiche
Saum, den der Stich theilweise ausgelassen hat.

An Dionysos sind Bart und Haupthaar deutlich geschieden.
Auffallend ist die Spitze seines Bartes, die wie geflochten aussieht.
An den Fingerspitzen seiner 1. Hand (soweit sie echt sind, es geht
ein Bruch durch), sowie an der grossen Zehe des 1. Fusses sind
die Nägel ausgedrückt.

Von den Hören hat diejenige links zwei Locken, die mittlere
eine zur Brust herabhängen. Bei jener setzt sich das Kreuzmuster
des Gewandes über die Brust fort. Befranste Gewichtchen hängen
an den Zipfeln des gemeinsamen Obergewandes.

Bei den Pferden des folgenden ersten Wagens sind einige
Kleinigkeiten, wie Hals- und Brustfalten, das Maul des zweiten
weissen Pferdes, Zügel u. s. w. nachzutragen. Das diesseitige
Pferd ist ein Hengst, ferner hat es einen geflochtenen Schweif.

Der Contur des r. Fusses der Kaliope und der des 1. der
Urania ist erhalten.

Hera steht rechts, diesseits von Zeus. Ihre r. Hand, deren
Handwurzel erhalten ist, war diesseits ausgestreckt. Das dies-
seitige Pferd des folgenden zweiten Wagens ist wieder ein Hengst.

Bei der ersten Musengruppe zeigt die erste links den Rest
eines Halsbandes; in der nächsten Gruppe ist die Hand der Po-
lymnis deutlich.

Auf dem vierten Wagen (mit unbekannten Personen besetzt
und gefolgt) stehen deutlich zwei Figuren. Die diesseitige sehcint
unter dem Mantel, der mit breiten Säumen über die zügelhaltenden

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