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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 12.1888

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Domaszewski, Alfred von: Römischer Pferdeschmuck aus Siebenbürgen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12269#0150
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141

auf jener Schiene erhielt, an welcher die meisten Figuren
erhalten waren, um auf diese Weise wirkliche oder ver-
meintliche Lücken der Composition zu füllen. Denn wie
der Stich bei Labus die Schiene wiedergibt, zeigt die
Composition manches Sonderbare. Vgl. Anm. 5 zu Ende.

Auch hier ist ein Kampf zwischen Römern und
Barbaren dargestellt. Siegreich sprengt ein römischer Feld-
herr (a) im Schuppenpanzer und flatterndem Paludamentum
über den Leib eines todten Barbaren (b) hin. Ihm
folgt ein römischer Reiter (c), der seine Lanze, wie es
scheint, gegen einen sterbenden Barbaren (d) zückt. Dieser
erhebt die Rechte, als wollte er Schonung erflehen. Nach
rechts flieht vor dem Feldherrn ein Barbar (e) eilenden
Laufes, den Kopf nach dem Verfolger umwendend. Er
prallt mit einem römischen Fussgänger (/) zusammen, der
das Schwert aus der Scheide zieht. Auf diese Gruppe
folgt ein barbarischer Reiter (g). Sterbend sinkt er von
seinem zusammenbrechenden Pferde und hebt den linken
Arm mit dem Schilde hoch empor, als wollte er den Streich
eines von rechts zu Fusse andringenden Römers (i) ab-
wehren.

Besonders störend für den Gesammteindruck ist die
Gestalt dieses sterbenden Reiters. Sie ragt weit über den
oberen Rand der Schiene hinaus, und ihre Bewegung lässt
sich nur gezwungen aus der Gegenwirkung des römischen
Kämpfers erklären.

, 2. Ueber die zweite Schiene bemerkt v. Schneider, dass der
Reiter in der Mitte, wie viereckige Ausschnitte in der
Schiene sehliessen lassen, nach links vom Beschauer
gerichtet war. Erhalten sei nur die Figur des Gefallenen.6)
Die Composition war also auf dieser Schiene im Ver-
hältniss zu dem anderen Exemplare im Gegensinne an-
geordnet. Dann aber ist es sehr wahrscheinlich, dass
diese Schienen wirklich die Pferde einer Biga zierten.

II. Zu einer Gruppe verbunden erscheinen zwei Figuren auf
einem Bronzerelief der Sammlung Cook in Richmond7).

6) Vgl. auch Heydemann a. a. O. S. 29 n. 53.

') Ich wiederhole die Beschreibung E. v. Sacken's a. a. O. p. 60.
 
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