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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 13.1890

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Domaszewski, Alfred von: Studien zur Geschichte der Donauprovinzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12274#0149

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135

Verwaltungen, wie dies nothwendig ist, an denselben Orten gefunden
werden, nie aber die Beamten beider Zollverwaltungen sich nebenein-
ander auf denselben Steinen nennen. Und es entspricht ferner der durch
die datirten Steine ermittelten Zeitfolge, dass die zahlreichen Inschriften
der Beamten des vectigal Illyrici nach sicheren Kennzeichen nicht vor
Marcus Regierung geschrieben sein können29). Die Verpachtung des
Zolles erfolgte für das ganze Gebiet an einen Pächter, und die Er-
hebung geschieht durchweg durch Sclaven dieses Pächters30). In wie
weit von Seiten der Provincialprocuratoren eine Controlle der Pächter
geübt wurde, lässt sich mit Sicherheit nicht erkennen31). Die directe
Erhebung geschah durch kaiserliche Sclaven und Freigelassene und
an der Spitze der Verwaltung stehen die Procuratoren des vectigal
Illyrici32).

Uber den Umfang dieses Zollgebietes und seine Scheidung in
mehrere Districte belehren uns die Inschriften der Zollstationen selbst.
Nachweisbar sind diese Zollstationen an der West- und Nordküste
des schwarzen Meeres in Küstendsche (Tomi)'63) und Akkermann

29) Die Kennzeichen sind (vgl. die folgg. Anmm.) die Erwähnung mehrerer
Augusti, die Abkürzungen AVG-N, CAES-N, der Titel v(ir) e(gregius). Die
wenigen Fälle, welche keine Datierung zulassen (C. I. L. III 5691; V 8650), können
nach keiner Seite etwas beweisen.

30) Julius Capito muss, wie die Inschrift C. I. L. III 753 (vgl. Anm. 33) zeigt,
den Zoll in beiden Moesien, Dacien und beiden Pannonien gepachtet haben, wahr-
scheinlich auch in Noricum, C. I. L. III 5121 (vgl. Anm. 51), also doch für das
ganze Gebiet. Die Sclaven nennen regelmäßig die Conductores als ihre Herren (vgl.
die folgg. Anm.).

31) Wenigstens weist die Inschrift C. I. L. III 5117 Ätranti Aug(nsto) sac(rum)
Fortunatus C. Antoni Ruß proc(tiratoris) Aug(usti) ser(vus) vil(icvs) auf eine solche
Controlle hin. Hirschfeld, Untersuchungen S. 20 Anm. 3 nimmt dies für die ganze
Zeit des Bestehens des Grenzzolles an"; aber dagegen sprechen die sicheren Inschriften
der Procuratoren des Vectigal Illyrici.

32) Die Inschrift C. I. L. II n. 4135, welche einen [proc(urator)] vectigalis
Illyrici nennt — die Ergänzung ist durch die Amterfolge gesichert — kann wegen
der Erwähnung der Provinz Syria Coele nicht vor Septimius Severus geschrieben
sein. Das Fragment C. I. L. V 2826 = C. I. L. XI n. 16 ist zeitlos. Eine dritte
C. I. L. III 6675 wird später zu besprechen sein. Demnach sind in den Inschriften
C. I. L. III 752. 1565. 1647. 4024 und arch.-epigr. Mitth. III p. 40 n. 2, diese
Procuratoren, wie auch Mommsen C. I. L. III Index p. 1136 angenommen hat, und
nicht Provinzialprocuratoren gemeint.

33) Ich schliesse dies aus der Ehreninschrift des Steuerpächters Iulius Capito
C. I. L. III 753 (nach meiner Copie) . .. Iulio Capitoni c(onductori) p(ublici) p(ortorii)
[ejt r(ipae) TQiraciae), omnib(tis) honorib(as) ab ord(ine) [cojl(oniae) Fl(aviae) Sirmiatium
honorato, et [sjententiae dicundae, item sacerdotali(bus) ab ordine col(oniae) Ulp(iae)
Oesc(ensium) et statu[a] aere col(lato), decretis iam pridem ab eodem ordine ornamentis II
viral(ibus); item decurionalib(us) ornamentis honorato ab ordinib(us) coloniar(um) Ulpiae
Poetoviensis ex Pannonia superiore, Ulp(iae) Ratiar(iae) ex Moesia superiore, Traianae
 
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