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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 13.1890

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Domaszewski, Alfred von: Studien zur Geschichte der Donauprovinzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12274#0158

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144

die Vereinigung des Commandos in einer Hand81). Bei dieser Auf-
fassung wird es verständlich;, wie die Römer Dacien so lange Zeit mit
nur einer Legion zu behaupten vermochten, da vielmehr die moesischen
Heere einen grossen Theil dieser Aufgabe zu lösen hatten. Ursprünglich
kann diese Grenze nicht gewesen sein, da Ptolemaeus das ganze von
Daciern bewohnte Land im Norden der Donau zu Dacien rechnet82).

Es kann nach dieser Darlegung der Organisation des illyrischen
Zollgebietes nicht bezweifelt werden, dass die Station von Gruberevce
der Provinzialgrenze zwischen Dalmatien und Obermoesien entspricht.
Wenn Ptolemaeus weiter im Süden die Bergkette zwischen der Hoch-
ebene von Ipek und dem Amselfelde zur Provinzialgrenze macht, so
wird die Richtigkeit seiner Angabe jetzt bewiesen durch eine zweite
Station des Grenzzolles, welche im Osten dieses Gebirgszuges bei Kacanik,
nördlich von Uesküb (Scupi) entdeckt worden ist83). I(ovi) o(ptimo)
m(aximo) pro salute imp(eratorum) L. &&pt(imii) Severi et M. Aureli
Antoninip[iij felicis Aug(ustor'um) et IuflJiaeAug(ustae) matr(is) castrorum
Thalfljion eorundem vßl(icus)] v. s. I. m. Pompeiano et Avito cos.
p. Chr. 209.

Damit sind zwei feste Punkte gewonnen für den Lauf der West-
grenze, welche die nähere Bestimmung mit Hilfe unserer geographischen
Überlieferung ermöglichen.

Die Straßenzüge im westlichen Theile von Moesia superior lernen
wir aus den übereinstimmenden Angaben der Peutingerischen Karte
und des auf dieselbe Quelle zurückgehenden Ravennas kennen. Es
sind zwei Straßen zu unterscheiden, I. die Straße Stobi-Scupi-Naissus
und II. die Straße Naissus-Veclanum-Lissum.

öl) Trifft diese Beweisführung das Richtige, so dient ihr wohl zur weiteren Stütze,
dass der Vilicus in Veczel (vgl. Anm, 72) einen Altar der Terra Dada setzt, eben da
wo die Grenze des dacischen Landes beginnt, und dass ein Statthalter von Moesia
s perior dem Hercules in Mehadia einen Altar weiht. C. I. L. III 1566 (vgl. Hirsch-
feld, Sitzungsb. d. "Wien. Akad. (1874) Band 77 S. 365 Anm. 2). Herculi genio loci
fontibus calidis Calpurnius Julianus v(ir) c(larissimus) leg(atus) leg(iohis) V Mac(edonicae),
kg(atus) Aug(usti) pr(o) pr(aetore) [prov(inciae)] Moesiae [mJpe[rioriJs. Denn obwohl
die Reste der letzten Zeile f~ I ■ / / / / / S nach flirschfeld's Bemerkung auch gestatten
in]fe[riori]s zu ergänzen, so führt doch der Fundort auf erstere Ergänzung.

82) Ptolemaeus 3, 8. Vielleicht geht sie auf Hadrian zurück. Die in zwei
Exemplaren erhaltene Bauinschrift eines Castells bei Bivolari an der oberen Aluta
(jetzt im Bucarester Museum, von mir gesehen) beweist, dass die Befestigung an der
Aluta bereits von Hadrian geschaffen wurde: Hadrian hat dann allerdings ein wirksames
Mittel gefunden, die übermäßige militärische und finanzielle Last, welche Traian
durch seine Eroberung dem Reiche aufgebürdet, zu verringern. Es kann sein,
dass unter Traian das dacische Heer 2 Legionen zählte. Vgl. C. I. L. III 1628, den
Ziegelstempel LEG X III GETIADI.

• 8S) Eph. ep. IV n. 491 (hier nach meiner Copie).
 
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