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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 13.1890

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Téglás, Gabriel; Király, Paul: Neue Inschriften aus Dacien, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12274#0210
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IO / / / R
C R A T T I u S

TERNVS

D C P

Vielleicht sind beide Steine von demselben Dedicanten gesetzt,
der den Gentilnamen Crattius oder vielmehr Grattius führte. Letztere
Form ist häufig, z. B. C. 1. L. 6, 19117—19125, die Form Crattius
(sonst z. B. 6, 16559) ist vielleicht verlesen oder verschrieben. —
Der Fundort dieser drei Inschriften lag um so gewisser in der Mark
der Colonie Sarmizegethusa, als auch die nördlicher gelegenen Orte
Germisara und Aquae derselben angehörten; es ist daher die letzte
Zeile in 17. und 18. zu lesen: d(ecurio) c(oloniae) p(osuit).

19. Am Bezsanberge, 1 Stunde südlich von Deva, finden wir
die Spuren römischer und vorrömischer Steingruben; in ihrem Geröll
ist nun auch eine Votivara zum Vorschein gekommen: hiesiger röth-
licher Trachyt, eigentlich Augit-Amphibol-Andesit, h. 0*85, br. 0*5,
dick 0*4; Buchstaben (0*04 h.) sehr barbarisch, aber sehr gut erhalten.

HERCVL Hercul(i)
ET ▼ SILVA et. Silva-
NO *• V EX no vex-
IL A T I O > ilatio
5 L • XIII G • Af l(egionis) XIII g(eminae) An-
I-AVR-ARI ft(oninianae)]; Aur(elius) Ari-
M OA V AM • P mo v(otum) m(erito) jp(osuit)

• IM M V NI immuni(s).

Aur. Arimo (die Vermuthung Primo ist wegen der Sicherheit
der Lesung abzulehnen) ist wohl eher als Nominativ denn als Ablativ
zu fassen, wenn man dem Umstände etwas Gewicht beilegen will, dass
ein Cognomen Arimus2) sich nicht nachweisen lässt, ein Cognomen
Arimo sich wenigstens einmal C. I. L. 14, 603 findet, und die Form
v(otum) m(erito) jp(onente) wenig glaublich ist. Die Bezeichnung einer
Charge ist in den Siglen V-M-P kaum zu suchen, da sonst die un-
umgänglich nöthige Bezeichnung der Thätigkeit des Aur. Arimo in
diesem speciellen Falle ausfallen müsste. Analogien zur Wortstellung
V-M-P sind vorhanden, vgl. z. B. C. I. L. 5, 2383 V-M-L-P. Das
Wort immuni scheint die Charge des Aurelius Arimo zu bezeichnen,
der wohl in der vexillatio, welche die Steine zu brechen hatte, diente;
vgl. Brambach 660. 662.

2) Vgl. übrigens De Vit im Onomasticon unter Ariminum.
 
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