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eines Exemplares der Sammlung des Prinzen Reuß in Wien (Tafel
VIII daselbst) zusammengestellt hat; jedoch ist die Form dieser Gefäße,
die zum Handgebrauch dienten, von unserem, das zur Aufstellung be-
stimmt war, verschieden.
2. Eine sehr schöne nackte Jünglingsfigur aus Bronce, 12 cm
hoch, welcher die Extremitäten, die rechte Hand, die Hälfte des linken
Unterarmes und die Hälfte beider Unterschenkel fehlen.
Die Figur stand auf dem linken Beine und
hatte das rechte, im Knie rechtwinklig gebogen,
seitwärts stark erhoben, wobei der Oberkörper
eine kleine Einbiegung nach vorn und eine leise
Wendung nach der Seite des rechten Beines er-
hält, während der Kopf in anmuthiger Haltung
unmerklich gegen die linke Schulter geneigt ist.
Eigenthümlich ist die Haltung der Arme: der
linke, nur wenig vom Körper entfernt und zu-
rückgezogen, so dass der Ellbogen über die
Rückennäche hervorragt, ist im stumpfen Winkel
gebogen, während der rechte, etwas nach vor-
wärts bewegt, weiter vom Körper weggeht, im
Ellenbogen gleichfalls im stumpfen Winkel ge-
bogen. Das bartlose Gesicht zeigt ein schönes
Oval, kurzes dichtes Haar bedeckt den Schädel.
Eine genau entsprechende Figur ist mir nicht bekannt, und nirgends
ist ein Anzeichen vorhanden, dass unsere Figur mit einem Körper in
directer Berührung gestanden habe. Allerdings findet sich in der Bruch-
stelle des rechten Unterschenkels ein Loch, dasselbe ist jedoch eingebohrt
worden, nachdem die Figur bereits gebrochen war. Klar ist nur, dass
sie in ruhiger Haltung zu denken ist, das rechte Bein auf eine Erhöhung
gestützt, die etwa bis über die Mitte des linken
Unterschenkels ging, unbestimmt aber bleibt die
Haltung der Hände, die für eine wagenbesteigende
Figur jedesfalls so nicht denkbar wäre. Mit Rück-
sicht auf die Nacktheit und die edle Bildung des
Körpers, insbesondere des Kopftypus ist wohl nur
an eine Idealgestalt zu denken, am natürlichsten
an Hermes, vgl. v. Sacken, die antiken Broncen des
Münz- und Antiken-Cabinets Taf. XIX 5 u. S. 47.
3. 9'5 cm hohe Broncefigur des bärtigen
Mars von unbedeutender römischer Arbeit. Der
Gott trägt einen Helm, dessen Busch getheilt ist,
einen Panzer mit Lederlaschen über dem kurzen
eines Exemplares der Sammlung des Prinzen Reuß in Wien (Tafel
VIII daselbst) zusammengestellt hat; jedoch ist die Form dieser Gefäße,
die zum Handgebrauch dienten, von unserem, das zur Aufstellung be-
stimmt war, verschieden.
2. Eine sehr schöne nackte Jünglingsfigur aus Bronce, 12 cm
hoch, welcher die Extremitäten, die rechte Hand, die Hälfte des linken
Unterarmes und die Hälfte beider Unterschenkel fehlen.
Die Figur stand auf dem linken Beine und
hatte das rechte, im Knie rechtwinklig gebogen,
seitwärts stark erhoben, wobei der Oberkörper
eine kleine Einbiegung nach vorn und eine leise
Wendung nach der Seite des rechten Beines er-
hält, während der Kopf in anmuthiger Haltung
unmerklich gegen die linke Schulter geneigt ist.
Eigenthümlich ist die Haltung der Arme: der
linke, nur wenig vom Körper entfernt und zu-
rückgezogen, so dass der Ellbogen über die
Rückennäche hervorragt, ist im stumpfen Winkel
gebogen, während der rechte, etwas nach vor-
wärts bewegt, weiter vom Körper weggeht, im
Ellenbogen gleichfalls im stumpfen Winkel ge-
bogen. Das bartlose Gesicht zeigt ein schönes
Oval, kurzes dichtes Haar bedeckt den Schädel.
Eine genau entsprechende Figur ist mir nicht bekannt, und nirgends
ist ein Anzeichen vorhanden, dass unsere Figur mit einem Körper in
directer Berührung gestanden habe. Allerdings findet sich in der Bruch-
stelle des rechten Unterschenkels ein Loch, dasselbe ist jedoch eingebohrt
worden, nachdem die Figur bereits gebrochen war. Klar ist nur, dass
sie in ruhiger Haltung zu denken ist, das rechte Bein auf eine Erhöhung
gestützt, die etwa bis über die Mitte des linken
Unterschenkels ging, unbestimmt aber bleibt die
Haltung der Hände, die für eine wagenbesteigende
Figur jedesfalls so nicht denkbar wäre. Mit Rück-
sicht auf die Nacktheit und die edle Bildung des
Körpers, insbesondere des Kopftypus ist wohl nur
an eine Idealgestalt zu denken, am natürlichsten
an Hermes, vgl. v. Sacken, die antiken Broncen des
Münz- und Antiken-Cabinets Taf. XIX 5 u. S. 47.
3. 9'5 cm hohe Broncefigur des bärtigen
Mars von unbedeutender römischer Arbeit. Der
Gott trägt einen Helm, dessen Busch getheilt ist,
einen Panzer mit Lederlaschen über dem kurzen