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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 14.1891

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Fröhlich, R.: Römische Inschriften aus Pannonia inferior und superior
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https://doi.org/10.11588/diglit.12275#0089
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83

III. Äcs.

88. Bruchstück eines Votivaltars aus Kalkstein, gefunden in Äcs
(Komorn) in der Nähe der Donau, jetzt in Komorn als Eigenthum des
Komorner histor.-archaeol. Vereins dort wo 75—80.

i . o . m .

TS • IVNONI-REG
PRO•SALVTE
£L - RVFINIQ^UE
DEC-MMOG E T ■
.5 £L • R VF I N VS

Z. 4 ist dec(urionis) m(unicipii) Moget(ianorum) zu lesen. Der
Steinmetz hatte erst DEC-MOGET eingehauen, dann machte er ein
M in das O und schob ein anderes O vor dem G ein.

Mogetiana, um das es sich hier handelt, ist aus dem Itinerarium
Antonini wohl bekannt.6) Es lag auf dem Wege von Sopianae nach
Vindobona, und als Kreuzungspunkt auf dem Wege von Sabaria nach
Aquincum,1) und wird allgemein mit den Uberresten eines römischen
Lagers identificiert, welche in der Nähe von Keszthely auf der Besitzung
Fenek zu finden sind. Aus unserer Inschrift ergibt sich, dass Mogetiana
kein bloßes Lager, sondern ein Municipium8) war. In der Nähe von
Keszthely wurden, wie bekannt, von W. Lipp große Gräberfelder aus
der Völkerwanderungszeit (?) aufgegraben, über die Lipp seiner Zeit einen
ausführlichen Bericht veröffentlichte. Es liegt die Frage sehr nahe, ob
jene Grabstätten nicht den Bewohnern des Municipiums angehörten.

In Z. 3 sind noch einige Schwierigkeiten zu erwähnen. Wir
haben hier ein A mit Q_verschlungen und ein INE, in welches noch
ein V eingehauen ist. Beim ersten Anblick scheint aber das Q_wie
ein dem A vorgesetztes D, so dass man geneigt wäre D AVNE zu lesen.
Es ist aber diese Lesung, wie ich mich nachträglich überzeugt habe,
unmöglich; wir haben hier ein Q^. Eine Erklärung habe ich nicht
gefunden; gedacht habe ich daran, dass nur RVFINIANi hätte stehen
sollen und ein QV TE also qu(aestoris) et zugefügt sei.

Budapest, October 1890 R. FRÖHLICH

6) p. 233. 263 Wess.

7) C. I. L. III p. 523.

8) Vielleicht war die Erwähnung des municipium Mogetiana auch in der stark
verderbten Inschrift C. I. L. III 4338 enthalten, die anscheinend sieh auf dieselben
Personen bezieht wie unsere Inschrift.

6*
 
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