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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 14.1891

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Ornstein, Josef: Die römische Niederlassung bei Szamos-Ujvár
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https://doi.org/10.11588/diglit.12275#0185
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dieser Stelle vorherrscht, die Spuren von Feuer trug, so class man
hier wohl auf die Töpferwerkstätte der Ansiedlung u. zw. umsomehr
schließen kann, als sich gegen den Boden der Ausgrabung Asche in
großer Menge zeigte. Diese Fundgegenstände wurden der hiesigen
Stadtbehörde übergeben.

Einen weiteren Aufschluss über die Tiefe, in welcher Überreste
der Ansiedlung zu suchen seien, gibt eine Stelle des rechtseitigen Ufers
des von der Mühle abgehenden Ableitungsgrabens des Überschuss-
wassers, an welcher unter 1 m hoher Flussschotterdecke eine 5 m lange,
0*3 m hohe Schichte von Ziegelgrus nebst Scherben römischer Pro-
venienz zu sehen ist. Bis nicht auf dieser die Fortsetzung der Hoch-
fläche des Standlagers bildenden Insel weitere Funde besonders ganzer
Ziegel gemacht werden, wage ich nicht die Vermuthung über die Er-
streckung der Ansiedlung auch auf diesen Theil auszusprechen, da
jene Uberreste auch durch Hochwasser hieher dislociert worden sein
können. Nichtsdestoweniger spricht die Nähe der obenerwähnten
Fundstelle einer Lampe und einer Menge Menschenknochen für diese
Annahme.

Von detachierten, jedoch im Zusammenhange mit dem hiesigen
Lager stehenden Andeutungen früherer Baulichkeiten sind zu erwähnen:

1. jene auf dem kleinen Plateau des Bergvorsprunges nächst des
Keröer Bades, wo ich unterhalb des jetzt dort stehenden einzelnen
Birnbaumes eine ausgedehnte Schichte Ziegelgrus gefunden habe und

2. eine zwar ganz leere, jedoch wegen ihrer correspondierenden
Lage zu ersterer Beachtung verdienende, 18 Schritte im Durchmesser
haltende, kreisrunde, gegen den Südostabhang -geneigte Vertiefung auf
dem Gipfel Cote 417 des mehrerwähnten Specialkarten-Blattes.

Die erwähnten beiden Stellen deuten darauf hin, dass hier die
speculae des Lagers u. zw. die eine gegen die nordwestliche, die andere
gegen die südöstliche Annäherungsseite, vielleicht in der Mitte zwischen
beiden auf dem bereits erwähnten Hügel mit der Johannes-Bildsäule
durch eine dritte für die Thalsohle ergänzt, gestanden seien.

Alle drei Punkte liegen in einer geraden Linie und für die Be-
obachtung feindlicher Annäherung von Südosten könnte auch heute
kein günstigerer Punkt als jener auf Höhe Cote 417 gefunden werden.

Ferner 8. die durch mich im August v. J. veranstaltete Aus-
grabung alten Mauerwerks am rechten Ufer des kleinen Szamos auf
halbem Wege zwischen den Dörfern Viz-Szilvas und Kis-Iklöd
(Sp.-K. Z. 18. Col. XXX).

Dort erhebt sich kenntlich eine kreisförmige Erdanschüttung von
13x Durchmesser, dem gewöhnlichen der propugnacula, an deren West-
seite unter % m hoher Humusdecke die ungefähr zwei Wagenladungen

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