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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 15.1892

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Nowotny, E.: Inschrift aus Gunskirchen O.-Ö.: (zum Municipium Aelium Ovilava)
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Premerstein, Anton von: Eine Votivinschrift aus augustischer Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.12272#0087

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gut erhalten, die Schrift ist gut und steht der des Gunskirchener Steines
wenig nach (Prof. Dr. W. Kubitschek, der den Stein ebenfalls besich-
tigte und mir seine Collation freundlichst zur Verfügung stellte, möchte
sie nach der Form der Buchstaben in die Zeit der Antonine setzen);
dagegen sind die in der, wie gesagt, schadhaften Stelle des Steines
befindlichen Zahlzeichen (Z. 5) ziemlich flüchtig und unregelmäßig,
und, wie es scheint, von anderer Hand eingehauen.

OB E TVVS COM
MVNI S^F-SIBI-ET
FLvCRES CENTIN AE
CONI VGI-e-AN

5 X X X V

Bemerkenswerth ist an diesem Text nur der Gentilname Betuus,
welcher sonst höchst selten ist; auf Inschriften kommt er meines
Wissens nur vor in der Inschrift aus Truentum C. I. L. IX 5169:
Tertia Turpedia \\ ex testamento \\ L. Betui C. f. Fab. \\ fili und in der
Perusiner C. I. L. XI 1941: C. Betuo C. f. Tro. Ciloni Minuciano
Volenti Antonio || Celeri P. Liguvio || Hufino Liguviano \\ aedili II vir.
quinq. || sacerdoti III lucorum pr. [Etrjuriae XVpopulorum || patrono
municipi || Betua Respectilla fil. || patri piissimo l. d. d. d.

In der Literatur erscheint blos ein Betuus Cilo (d. Hs. Chilo) bei
Tacitus hist. I c. 37, wo seine in Gallien erfolgte Ermordung durch
Galba (nicht „Otho" wie De Vit schreibt) erwähnt wird. De Vit im
Onomasticon hält diesen für identisch mit dem auf der Inschrift aus
Perusia genannten. Jedenfalls besteht ein verwandtschaftlicher Zusammen-
hang, aber die Inschrift von Perusia scheint doch beträchtlich jünger
zu sein, und die in ihr erwähnten Persönlichkeiten werden also wohl
zu den Nachkommen der bei Tacitus erwähnten gehören.

Wien E. NOWOTNY

Eine Votivinschrift aus augustischer Zeit

In den Notizie degli scavi di antichitä 1890 S. 388 (vgl. S. 285;
Huelsen Rom. Mitth. 1891 S. 129) ist vor kurzem eine interessante
Weiheinschrift aus dem J. 754/1 n. Chr. veröffentlicht worden, welche
bei den Regulierungsarbeiten im Tiber zu Rom im Gebiete der IX.
Region zum Vorschein gekommen ist. Die fragmentierte Marmorplatte,
welche das Antefix einer Ära bildete, befindet sich gegenwärtig im
 
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