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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 16.1893

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Kubitschek, Wilhelm; Frankfurter, Salomon: Aus Westungarn
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https://doi.org/10.11588/diglit.12273#0032
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Wir tlieilen im Folgenden die Ergebnisse eines viertägi
graphischen Ausflugs (1.—4. Sept. 1891) nach Eisenstadt, Ödenburg,
Raab, Komorn und Steinamanger mit, die wir großentheils gemein-
schaftlich aufgenommen haben und daher auch in der Veröffentlichung
zusammen vertreten. Jeder von uns hat allenthalben das freundlichste
Entgegenkommen seitens der einheimischen Alterthumsfreunde gefunden,
und insbesondere sind wir Prof. P. Clemens Karpathi in Steinamanger
für mannigfache Förderung zu Dank verpflichtet.

Mit einem Worte möchten wir unserem Bedauern Ausdruck
geben, dass wir nicht an allen Orten für Bergung und Aufbewahrung
der Fundstücke in gleich umsichtiger Weise wie in Ödenburg und
in Steinamanger gesorgt sahen. Insbesondere bedauerten wir, dass
der Mangel eines gut eingerichteten Museums in Komorn oder O-Szöny
so viele Funde des ergiebigen Bodens von Brigetio infolge des dort
energisch und schwunghaft betriebenen Raubbaues und Geheimhandels
verloren gehen lässt. Wir wagen kaum zu hoffen, dass unsere Worte
einen wirksamen Appell an die ungarischen Behörden bilden können,
dass durch geeignete Vorkehrungen, am besten wohl durch aus-
reichende Unterstützung des Komorner historischen Vereins, der sich
die Leitung der Grabungen und die Sammlung und Erhaltung der
Funde mit zur Aufgabe machen sollte, der spurlosen Verschleppung und
theilweisen Zerstörung oft wichtiger Stücke ein Ziel gesetzt werde.
Mindestens sollten den ausgedehnten Grabungen der Bauern die Fach-
kundigen dieser Gegend insoweit folgen, dass sie dieselben in einer
Fundkarte zusammenstellen und ein Verzeichnis nach Gattungen der
Funde anlegen.

Nach Eisenstadt (Kis Mar ton) zu gehen, veranlassten Mit-
theilungen Prof. v. Domaszewski's und des Directors der dortigen k. und k.
Militär-Unterrealschule, Herrn Obersten Josef Edlen von Schuppler;
dieser hatte an Dr. Kubitschek auf eine briefliche Anfrage bestätigt
(5. November 1890), dass in der Umfassungsmauer des Parkes des
genannten Erziehungshauses zwei Römersteine eingemauert seien, und
getreue Copien derselben anfertigen lassen. Wir lasen auf dem einen
(Sandstein, 0*69 h., 1*00 br., Zeilen vorgerissen, schöne Buchstaben
etwa der Antoninen zeit):

T » F L'GA I O

F O R T V N i
V»V» FE OS IB»Vi
5 CON » P
 
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