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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 16.1893

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Hiller von Gaertringen, Friedrich: Nikagoras, ein rhodischer Stratege, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12273#0114
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OA . . OZOKEAPEATANETIMAZE
NIKATOPXNr . . <MA IAAKAO YOOEIIANAE NlkATOPA

u. s. w.

6 ö[ä|u]o£ 6 Keöpeaxav eiijuaae
NiKaYÖp(a'iv TT[au]cpiXiöa, kcx05 uoOeoiav 5e NiKorfopa.

Die Zusammenstellung der beiden Inschriften, aus der die gegen-
seitige Ergänzung des Namens von selbst folgt, verdanke ich einer
brieflichen Mittheilung O. Benndorfs.

Die bisherigen Erörterungen über die karpathisehe Inschrift haben
sich in der Hauptsache einestheils auf das Geographische, anderestheils
auf das Staatsrechtliche beschränkt; über ihre geschichtliche Bedeu-
tung bleibt noch einiges zu sagen übrig.

Philipp V. von Makedonien hatte die rhodische Flotte im J. 201
bei Lade geschlagen (Polyb. XVI 14 f., Liv. XXXI 14, 4, Mommsen
R. G. I7 695 f.) und auch zu Lande in Karien das Übergewicht seiner
Waffen hergestellt, Jassos Euromos Bargylia Pedasa (Polyb. XVIII
44, 4) mit Besatzungen belegt. Außerdem muss er die rhodische
Peraia im engeren Sinne, die Halbinsel von Loryma besetzt haben, da
im J. 197 der rhodische Nauarch Akesimbrotos auch deren Räumung
fordert (Polyb. XVIII 2, 3). Die Niederlage Philipps benutzten auch
die Rhodier; nach der Schlacht bei Kynoskephalai sammelte der rho-
dische Stratege Pausistratos zu seinen achäischen Söldnern 1800 Mann
Hilfstruppen, als welche Livius XXXIII 18, 3 Galli et Pisuetae et
Nisuetae et Tarmiani (wie sicher aus Tamiani zu ergänzen ist, s. u.)
et Trahi ex Africa et Laudiceni ex Asia auf zählt.

Von diesen Stämmen sind die Pisuetae, wie zuerst Schumacher,
de rep. Rhod. 55 gesehen, die Einwohner der karischen Stadt TTKXun
(St. B. s. v., eOviKÖv TTiaufjTai), deren Gleichsetzung mit dem Türken-
dorfe Pisikiöi im WSW von Mughla-Mobollia von Paton a. a. O. 384
vermuthet und von Benndorf (Anzeiger a. a. O.) auf Grund eines
schönen Inschriftfundes bestätigt ist. Gleichfalls in der Nähe von
Mughla lag die Stadt der Tarmianer (Ross, Kleinasien und Deutsch-
land, 85 und 103, 7 noch schief; derselbe Hellenika I 1, 67; unrichtig
Diehl und Cousin b. c. h. X 1886, 487, vergl. G. Hirschfeld b. c. h. XI
1887, 212; Schumacher Rhein. Mus. a. a. O. 636; völlig klargestellt
von Benndorf a. a. 0.). Laodikeia wird das am Lykos sein. Pausi-
stratos wird also, falls er von Rhodos kam, am innersten keramischen
Golf bei Jdyma (b. c. h. X 428 ff.) gelandet sein und den Zuzug der
nahen verbündeten Ortschaften aufgenommen haben. Dann marschierte
er in einem Nebenthal des Marsyas und später an diesem Flusse selbst
 
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