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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 16.1893

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Bormann, Eugen: Epigraphische Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.12273#0223
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Zu Anfang von Z. 3 scheint f zu stehen und der zweite Buchstabe
darauf ist vielleicht ein L , so dass ein Name wie [VJitula glaublich
ist. In Z. 4 sind die Reste in der ersten Hälfte wenig sicher; doch
scheinen sie die Ergänzung zu V M F • Ti • L und damit die Lesung
fcjum f(iliis) et l(ibertis) zu gestatten.

Das andere Altärchen, das ich gleichfalls im Juni 1890 an der
Fundstelle sah, war, wie gesagt, in zwei Stücke gebrochen, so dass
von Z. 1 der Inschrift namentlich der untere Theil, von Z. 2 der obere
Theil fehlt oder beschädigt ist. Sonst ist dasselbe gut erhalten;
die Höhe des großen unteren Stückes ist 031 m, Dicke und Breite
(am unteren Ende der Schriftfläche gemessen) 0*15. Die Inschrift
steht zwischen vorgerissenen Linien. Gelesen habe ich

In Z. 1 scheint das M völlig sicher und möglicherweise stand
weder vorher noch nachher ein weiterer Buchstabe. In Z. 2 ist LM
sicher, der Rest vorher passt am meisten für C, der nachher scheint
etwas geneigt. Doch ist wohl die Lesung M [CJl(audius) M(arci)
ff(ilius)] Maximus v(otum) s(olvit) möglich. Dass, wenn diese richtig
ist, der Name mit demjenigen des nach einem schon früher bekannten
Militärdiplom im J. 154 n. Chr. und nach einem neuerdings gefundenen
(s. weiter unten) bereits 150 in Carnuntum residierenden Statthalters
Claudius Maximus übereinstimmt, ist wohl Zufall.

Nach diesen Funden wird in den Anbauten an das Amphitheater
an der südöstlichen Ecke sich ein Heiligthum des Silvanus domesticus
oder Avenigstens eine ihm geweihte Nische befunden haben. Ebenso
befand sich wohl ein Heiligthum desselben Gottes an der Nord (Donau)-
Seite in den etwa 20 Meter vom Amphitheater entfernt aufgedeckten
Resten (Plan oben rechts). Dort wurde gefunden und wird jetzt
gleichfalls im Vereinsmuseum aufbewahrt ein 0*55 hoher Altar aus
Sandstein, dessen Würfel 0*24 hoch, 0'25 breit, 0*23 tief ist. Die
Seitenflächen sind unverziert, die Vorderfläche trägt folgende Inschrift:

) D S

A V R°E
XV P E
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5 VtfStfLtfM
 
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