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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 16.1893

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Bormann, Eugen: Epigraphische Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.12273#0229
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10

15

E X E V O
C ATO LEG
X-G-P-F-
E X
VI SO

PRO SALVT E

S V A E TS V O RVM\

V-S-L-L- M-

DO SERG1A MQ
MAUSTS

l(ovi) o(ptimo) m(aximo) TJolic(h)eno Atilius Primus (centurio)
leg(ionis) XII1I g(eminae) ex evocato leg(ionis) X g(eminae) p(iae) f(i-
delis) ex viso, pro sähete sua et suorum v(otam) s(olvit) l(ibens) l(aetus)
m(erito), Sergia domo Marsis.

In der Inschrift ist auffallend, dass die Angabe der Tribus des
Weihenden und seiner Heimat am Schlüsse nachgetragen ist, statt mit
dem Namen verbunden zu werden. Die Ursache war wohl, dass man
wünschte, den Namen neben dem Kopfe des Gottes zu haben und dort
die Zusätze zum Namen keinen Platz fanden. Die Heimatsangabe
besagt, dass Atilius Primus Marsis, aus den Marsern gebürtig war, das
heißt aus der Stadt Marruvium oder deren Gebiet. Dieser politische
Bezirk hatte die Eigentümlichkeit, dass er regelmäßig mit dem Volks-
namen bezeichnet wurde, s. die Zusammenstellung Mommsens C. I. L.
IX S. 349. Für dessen Zugehörigkeit zur Tribus Sergia ist unser
Denkmal ein neuer Beleg. Atilius Primus war, nachdem er voraus-
setzlich in Rom unter den Praetorianern gedient hatte (vgl. die Dar-
legung Mommsens über die evocati eph. epigr. V p. 144. 145), bei der
in Wien garnisonierenden 10. Legion Gemina, die hier wie öfter die
Ehrennamen pia fidelis führt, evocatus gewesen und hatte darauf die
Stelle eines Centurio in der in Oarnuntum stehenden Legion 14. Ge-
mina erhalten. — Das Gelübde ist erfüllt ex viso, eine Form die mit
ex visu wechselt, auf Grund eines Gesichts5, das heißt, da der Gott
 
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