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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 17.1894

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Wilhelm, Adolf: Kietis: zu Tacitus und Josephus
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https://doi.org/10.11588/diglit.12276#0011

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2

(so Ramsay Historical geography of Asia minor 372. 375), oder —
nach Reinach — gar nur Herr der ,petite prineipaute montagneuse des
Clites'. Ihm gilt CJA III 548, Th. Mommsen Eph. epigr. I 278. Bei
dem Aufstande des Jahres 52 n. Chr. wird Antiochos von Tacitus als
rex eins orae bezeichnet. Es ist Antiochos 1Y. Epiphanes, König von
Kommagene, der nicht nur ta ^arjaO-aXdoaia v?^ KOj.vJ.i.c, wie Dio Cassius
LIX 8 angibt, sondern, wie die Überlieferung von der elften Strategie
'Avuo^tavT] (Ramsay 372) und die Münzen beweisen, auch beträchtliche
Theile des zugehörigen Binnenlandes, selbst Lykaonien beherrschte
(Marquardt R. St. V. I 2 384; Th. Reinach Revue des etudes grecques
III 377; E. Babelon Lea rois de Syrie CCXIV 218). Münzen mit
Antiochos' und seiner Gemahlin Jotape Philadelphos Bildnis sind nicht
nur in den Küstenstädten der Tpa/s-.ojr^ wie Selinus2), Anemurion,
Kelenderis, Elaiussa - Sebaste, sondern in der ganzen Landschaft der
Kieten geschlagen worden (Münze der Sammlung' Waddington bei
Babelon p. CCXVI: ,au droit, le nom et 1'effigie d'Antiochus IV, et
au revers le nom de la Cetide ainsi Orthographie KIHTQN'; dazu das
merkwürdige Stück von Germanikopolis-Philadelpheia im British Museum3),
das B. V. Head Numismatic Chronicle 1888, 300 veröffentlicht hat).

f

Diese Ki^tat sind die Cictae des Tacitus. Durch die Inschrift
der P>asis einer Hadrianstatue aus dem Olympieion zu Athen, gesetzt
von Rath und Gemeinde KopoTuaaeoov zr^ KirjTtöv [j^Tpo-öXccoc; 5E<p. äpy.
1889, G3, sowie durch Münzlegenden (v. Sallet Zeitschrift f. Numismatik
XIII 73; J. X. Sworonos 5E?. hs/f. 1889, (37. 212; E. Habeion Rois de
Syrie p. CCXVI; Imhoof-Blumer Griechische Münzen S. 183, 557.
S. 188, 5711 ist nunmehr festgestellt, dass Köjiat und Kaju? die eigent-
lichen, älteren und genaueren Dörmen des Namens für Volk und Land-
schaft sind, neben denen die früher allein bekannten Schreibungen
Kf^ai und Kr^uc, durch literarische Überlieferung wie durch Münz-
legenden bezeugt, nur eine orthographische Arariante bedeuten.Gerade
diese Kaja? ist die Gegend, in welcher wir nach Tacitus' Bericht jene
unruhigen Bergstämme zu suchen haben. Denn sicherlich bewohnten

-) K. J. Xeumanns Behauptung JJ 127, 534, dass sich Antiochos' Gebiet
westlich nicht über Anemurion hinauserstreckte, lässt sich angesichts der Lage von
Jotape, das doch höchst wahrscheinlich eine Gründung dieses Königs ist, und des
Zeugnisses der Münzen nicht aufrecht halten.

3) Es scheint nur ein Versehen, wenn Imhoof-Blumer Griechische Münzen
S. 197. 609 und ihm folgend Buresch Ath. Mitth. 19, 120 dies Stück Philadelphia
in Lydien zuweist,

A) So Bamsay richtig p. 455 gegen Sworonos. der die Sehreibung Kr~J.: auf
den Münzen durch die Ligatur H = IH erklären wollte.
 
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