Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

DOI Artikel:
Banko, Julius; Sticotti, Piero: Antikensammlung im erzbischöflichen Seminare zu Udine
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0061
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
55

2. Kolossale Togastatue des Tiberiiis.

Weisser Marmor. Hirne 2-10, Breite 0-90, Dicke 0-45, Gesichts-
länge 0-215. Inv. Nr. 4.

Es fehlen beide Unterarme, welche angestückt waren; am rechten
ist der Bleiverguss um die Ansatzstelle noch erhalten. Desgleichen
fehlen beide Fitsse mit den unteren Partien der Unterschenkel; in der
Bruehfläche des linken Beines steckt eine moderne Eisenstange.

Die Figur steht auf dem linken Beine und hat das rechte vor-
gesetzt, der linke Oberarm schliesst eng an den Körper an, der Unter-
arm gieng horizontal nach rechts vor. Der rechte Oberarm ist etwas
nach vorwärts erhoben. Die Bekleidung besteht in einer Ärmeltunica
und einer Uber das Hinterhaupt gezogenen Toga. Der etwas nach links
gewendete;, völlig unversehrte Kopf zeigt die typischen Züge der
Tiberiusportraits, namentlich die geradlinige Begrenzung des gleich-
mässig gelockten Stirnhaares, die gebogene Nase, den zurücktretenden
Mund, die spitze Kinnbildung. (Vgl. Bernoulli, Römische Ikonographie
IUI, S. 141, Taf. VII.) Die Rückseite der Statue nur angelegt; gute
Arbeit des ersten Jahrhunderts, doch minder sorgfältig als an der
Statue des Augustus.

3. Kolossalstatue des Claudius.

Weisser Marmor. Höhe 2-50, Breite MO, Dicke 0\55. Inv. Nr. 2.

Es fehlen der im Halse abgebrochene Kopf, beide Arme, die
Zehen des linken Fusses, das Gewandende rechts unten; die Beine
waren in der Mitte der Unterschenkel unterhalb des Gewandes ge-
brochen und sind modern wieder angesetzt. In der Bruehfläche des
Halses sitzt eine moderne Eisenstange. Auf beiden Schultern rückwärts
in der Nähe des Halses sind viereckige, roh in das Fleisch eingehauene
Vertiefungen mit Resten eiserner Klammern, welche von einer modernen
Aufstellung herrühren und zur Befestigung an einer Wand oder in einer
Nische dienten.

Die Figur steht auf dem rechten Beine und hat das linke zurück-
gesetzt, der rechte Arm war vorgestreckt, der linke, seitlich etwas über
die Horizontale erhoben, stützte vermuthlich ein Scepter auf. Das rechte
Bein stützt der Stumpf eines bis gegen das Knie hinaufreichenden Palm-
baumes. Die Tracht besteht in einem auf der linken Schulter ruhenden
Himation, welches den Oberkörper nackt lässt; auf beiden Schultern
befinden sich Reste einer Binde, die von dem Haupte herabhieng. Das
Motiv der Figur entspricht also im allgemeinen der Statue des Augustus
(Nr. 1); wie eine Replik verhält sie sich namentlich im Wurfe des
 
Annotationen