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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

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Banko, Julius; Sticotti, Piero: Antikensammlung im erzbischöflichen Seminare zu Udine
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https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0085
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Augen fällt das volle, tief zurückreichende Oberlid, an dem klein-
geformten Munde die wenig- volle Form der Lippen auf. Kack der
Frisur gehört der Kopf dem zweiten Jahrhundert nach Chr. an; das
Gesicht erinnert an die ältere Faustina (vgl. Bernoulli, a. a. 0. IL 2,
S. 152 ff., Taf. XL VI und Ausgrabungen zu Olympia IV, Taf. 14, 2).

41. Weiblicher Portraitkopf.

Weisser Marmor. Höhe 0*295, Breite des Kopfes 0*195, Gesichts-
länge 0-13. Inv. Nr. 26.

Der Haarknoten im Nacken ist weggebrochen, der Untertheil der
Nase ist mit Gips, das Bruststück mit Marmor ergänzt. Geringe, gut
erhaltene Arbeit.

Ein weiblicher Kopf in mittleren Jahren mit breitem, vollem Ge-
sichte etwas nach links aufwärts blickend. Das Haar ist gescheitelt
und stark gewellt über die unsichtbaren Ohren gestrichen und war
rückwärts in einem Knoten zusammengenommen. Aus der compacten
Masse des Haares reicht vor der Ohrstelle eine Lockenwelle in die
Wangenfläche herein, hinter der Ohrstelle auf den Hals herab. Die
Stirne ist hoch und breit, der Mund geschlossen. Die Frisur gleicht
derjenigen, welche die jüngere Faustina trug, man wird das Portrait
daher dem zweiten Jahrhundert zuschreiben dürfen. Vgl. Bernoulli
a. a. 0. II/2, S. 189 ff.

42. Portraitkopf einer Römerin.

Weisser Marmor. Höhe (ohne Postament ) 0*29, Gesichtslänge 0*15.
Inv. Nr. 92.

Der Kopf ist unter dem Kinn abgebrochen und mit ergänzter
Nase sehr unschön auf einen runden Sockel von rothem Marmor auf-
gesetzt. Er gibt das Portrait einer Frau in mittleren Jahren mit höchst
künstlicher Frisur: das Haar ist über der Stirne wellig gescheitelt, um-
rahmt diese in sphärischer Linie, fällt vor den Ohren halbkreisförmig
auf die Wangen, ist dann jenseits der Ohren wieder aufgezogen und
vom Hinterkopfe an in lange Zöpfe geflochten, die auf der Höhe des
Scheitels zu einem nach oben sich verjüngenden Neste übereinander
gelegt sind; einige Flechten kommen Uber dem Neste von rückwärts
herauf und sind oben in das Innere desselben gesteckt. Vorne über der
Mitte der Stirne, wo die erste Flechte des Nestes im welligen Stirn-
haare aufliegt, sitzt eine Agraffe in Form eines Querstäbchens mit je
einem Kügelchen an den Enden. Unterhalb dieser Agraffe zieht sich
durch das gewellte Haar ein Doppelreif, der durch mehrere, in un-
 
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