Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

DOI Artikel:
Banko, Julius; Sticotti, Piero: Antikensammlung im erzbischöflichen Seminare zu Udine
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0110
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
104

jähr 1776 mit Erlaubnis der Regierung Ausgrabungen in Nona ver-
anstaltete; wobei er, ausser vielen Münzen, besonders des Antoninus, die
den Hauptkern der jetzigen Sammlung bildenden Sculpturen (darunter
angeblich auch die erwähnten kolossalen Kaiserstatuen) fand; ein
Professor aus Zara, Andrea Crivellari, soll dann einen illustrierten Katalog
der Sammlung Danieli verfasst haben, welche ausser den Inschriften
Idole aus Metall, Lampen, römische und griechische Münzen enthielt.19)

Wenn dieser Bericht im wesentlichen richtig ist, wie es bei der
grossen Menge der sonst angeführten Details zu sein scheint, so war
die Sammlung des Dr. Antonio Danieli vor dem Jahre 1776 in den
Besitz des Dr. Jacopo Danieli aus Padua übergegangen: dieser, ver-
muthlich ein Bruder des indessen verstorbenen Antonio, brachte die
mittlerweile aufgelöste, von ihm erworbene Sammlung Manin mit nach
Zara und vereinigte sie mit der dort bestehenden Sammlung Danieli,
die er dann noch durch Ausgrabungen auf dem Gebiete von Nona zu
bereichern sich bemühte.

Höchst wahrscheinlich gehören zu dem durch Erwerbung der
Sammlung Manin gewonnenen Zuwachse nicht nur die modernen
Bestandtheile an Sculpturen, sondern auch die ziemlich reiche von uns
im Seminar von Udine gesehene Bildergallerie, die den Hauptschmuck
der Sammlung bildete, daher diese in unseren Quellen beständig als
galleria Danieli bezeichnet wird.

Von den 32 stadtrömischen Inschriften, für welche direet die Her-
kunft aus der Sammlung Manin bezeugt wird, ist die grösste Zahl (24)
in Holzrahmen mittelst Kalk befestigt; nur auf solchen ist ferner ein
bei unserer Beschreibung als älterer bezeichneter Zettel mit Inventar-
nummer angeklebt. Stammen nun, wie wir glauben möchten, Zettel
und hölzerne Rahmen aus der Sammlung Manin, so ergibt sich, dass-
auch die beiden in einem gleichartigen Holzrahmen eingefassten Masken-
reliefs (oben S. 85 ff.) früher dieser Sammlung angehörten, wodurch ihre
Provenienz aus Aquileia wahrscheinlich wird.

Für 14 unserer Inschriften ist die Herkunft aus Pom mit näheren
Fundangaben bezeugt: 9 wurden bei S. Cesario an der Yia Appia von
Ficoroni um das Jahr 1730 gefunden, blieben einige Zeit bei ihm und
kamen dann anscheinend direet ins Museum Manin. Bei zwei, [32] und
[331, wird bloss die Zugehörigkeit zur Sammlung Danieli überliefert;
drei lassen sich endlich, nach einer freundlichen Mittheilung von Herrn
Dr. Chr. Hülsen, weder mit Hilfe des handschriftlichen Index der

19j Daraus ist zu ersehen, dass das nicht bedeutende Instrumentum (Ziegel-
stein, Lampen), das die älteren Abschreiber unbeachtet gelassen haben, auch aus.
Xona stammt.
 
Annotationen