Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

DOI Artikel:
Bormann, Eugen: Funde von Carnuntum, [1]: das dritte Mithraeum
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0204
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
194

Die auf letzterer ruhenden Köpfe mit hohem Kamme gleichen dem
Kopfe, der an einem Kraterfragmente im Mithraeum zu Friedberg
gefunden wurde. Unter Fig. 8 1), e, f, g sind Theile der Schlangen-
leiber vom Gefässbauche, unter den Henkeln;, zusammengestellt,
Fig. 9 a, b zeigen in zwei Ansichten, wie der gewundene Henkel und
der dünne Mundrand eines zweiten Kraters zusammenhängen.

Von einem gleichfalls weithalsigen, dickwandigen Gefässe aus
schwarzgrauem Thon ist ein Stück des umgebogenen Randes mit dem
Ansätze des starken Henkels erhalten (Fig. 10). Auf letzterem ist in
vertieftem Grunde ein Kreuz, mit Punkten zwischen den Balken, ein-
gepresst. Derlei Gefässe dienten vielleicht zur Füllung des Kraters.

Fig 11 gibt ein Kännchen, dessen Rand noch einen Rest des
Schnabels und eine primitive Bandverzierung aufweist. Der Bauch ist
mit Linienreifen verziert.

Von Amphoren scheinen die schwach roth gebrannten Stücke
Fig. 12 und 13 zu stammen.

Von einem kleinen Teller aus rothem Thon ist in Fig. 14 a die
Daraufsicht, Fig. 14 b die Untersicht gezeichnet.

Fig. 15 ist einem Trinkgeschirre ähnlich, jedoch nur einmal gebrannt
und schmucklos.

Fig. 16 stellt eine roh gebrannte, im verzierte, dickwandige Schale
mit flachem Boden dar, in deren breiten Rand ein seichter Ausguss
eingeschnitten ist.

Fig. 17 ist ein Stück einer Reibschüssel, deren ganze Innenseite,,
wie Prof. Weidel constatirt hat, mit grün-gelber Bleiglasur überzogen
ist, und deren Boden den schon öfter beobachteten Steinchen-Belag zeigt.

Fig. 18 eine flache Schale aus feinem schwarzem Thon, deren
Boden und Rand durch eingeritzte Strichelung verziert sind.

Fig. 19—22 sind Fragmente aas terra sigillata, theils von der
besseren kirschrothen, theils von der schlechteren orangegelben Sorte.
Hervorgehoben zu werden verdient Fig. 20, ein Stück einer tiefen
Schale mit eingepressten Figuren und Ornamenten, die in der Zeichnung
etwas schärfer als am Original erscheinen.

Fig. 22. Boden einer starkwandigen Schale mit Fuss. Auf der
Innenseite ist in vertieftem Grunde der Fabriksstempel IVNIANI?
eingepresst.

Von Lampen ans einmal gebranntem unglasiertem Thon sind
drei Stück ganz erhalten, mit Ausnahme der Henkel. Erwähnenswert
ist die grösste von ihnen, mit sieben Tüllen, von seltener Form, aber
ziemlich roh ausgeführt. Die kleinen Löcher hinter den Dochtöffnungen
 
Annotationen