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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

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Nowalski de Lilia, J. L. S.: Funde von Carnuntum, [4]: ein römischer Sarkophag bei Carnuntum
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https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0237
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aus eingesetzt und die Öffnungen unten durch vorgelöthete Goldplättchen
geschlossen. Von den Steinen sind der besonders spitz zugeschliffene obere
und der untere roth, derjenige rechts grün, der links saphierblau.

Ferner fand sich eine über 0*36 m lange Kette, deren einzelne
Glieder aus zierlich gewundenem Golddraht hergestellt sind. Fig. e
zeigt die Anfangs- und die Endglieder derselben mit Haken und Öse.

Ebenfalls von einem kettenartigen Schmucke scheinen achtund-
vierzig dachförmig gebildete Glieder aus Goldblech herzurühren (Fig. f),
die beiderseits an den Längsseiten je zwei Löcher zum Durchziehen
eines Fadens aufweisen.

Fig. g zeigt einen kleinen aus einem rechteckigen Blech ein-
gerollten Goldcylinder, deren eine grosse Zahl ganz gleichartiger in
der Nähe des Kopfes der Leiche gefunden wurde. Man darf annehmen,
dass sie in ein Haarnetz oder in einen Schleier eingeflochten waren.

Unter h schliesslich sind zwei knopfartige Goldschliessen wieder-
gegeben, die zu Füssen der Leiche lagen und auf den Iiiemen der
Sandalen befestigt gewesen sein werden.

Das Alter dieses Grabfundes, der sich gegenwärtig noch in den
Händen des Grundeigenthümers befindet, dürfte schwierig zu bestimmen
sein. Möglicherweise ist die Leiche diejenige einer vornehmen Römerin
aus den ersten nachchristlichen Jahrhunderten.

Wien, 1895.

J. L. S. NO WAL SKI DE LILIA.
 
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