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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 19.1896

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Gurlitt, Wilhelm: Pettauer Antiken
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https://doi.org/10.11588/diglit.12266#0017
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und greift nach der rechten. Beide Brüste sind entblösst, das Gewand,
ein rechtes Ammenkleid, zwischen den Brüsten zusammengeschoben. —
Desgl. (13): C, erhalten das rechte Bein bis zur halben Wade, und
das linke Knie, auf dem Schoosse das beschuhte Füsschen des Kindes.
— Linke vorgestreckte Hand von B (14), ein viereckiges Kästchen
haltend, dessen Deckel aufgeschlagen ist, als Inhalt sind Kömer zu
erkennen. Von besserer Arbeit als die übrigen Reliefs. — Frau in doppeltem
Gewand (15), vom Nabel bis zum rechten Knie erhalten, wohl zu B
gehörig. Höhe 10 cm. — Bruchstück mit linkem Rand (16): lang be-
kleidete Frau A, von den Hüften bis zu den Knien erhalten: der rechte
Schenkel tritt aus dem Gewände heraus. Höhe 9 cm. Dazu gehört ein
Rest (16 a): rechter aus dem Gewände heraustretender Fuss und kleines
Stück des Schienbeines: Höhe lern. — Rest von B (17), vom Hals bis
zum Schooss erhalten, Höhe 9 cm. Der rechte Arm ist bis zum Ellbogen
mit einem Ärmel bekleidet und vorgebogen, die Hand fehlt. Bessere
Arbeit (vgl. Fig. 2). — Desgl. (18) vom Hals bis zur Mitte des Leibes
erhalten. Höhe 8 cm. Der rechte Arm am Ellbogen abgebrochen (vgl,
Fig. 2). — Rest einer Tragenden A (19) vom Xabel bis zu den Knien
erhalten, Höhe 9'5 cm ( vgl. Fig. 1). — Sehr zerstörter Rest von C (20),
erhalten linker Arm vom Ellbogen ab und Theile des Schoosses, vom
Kind nur Spuren (Vgl. Fig. 2). — Desgl., Rest von C (21), von der
Halsgrube bis zur Mitte des Leibes erhalten, Höhe 7-ocm: die rechte
Brust cntblösst, die linke, an der das eingewickelte Kind ruht, vom
Kleide bedeckt. — Die beschuhten Füssc der nach links sitzenden Frau
C (22), darunter die Inschrift (n. 14052): \Xutri]cibas Aug(ustis) [sacr(uni)

| IheojilMlas Aug(usti) [n(ostri).. .\jjro sal]ntc T/ie[ujihiU____j v{otum'Y.

s(olvit) l(ibcns) \m(erito)}. — Kopf von einer Rundstatue (23), am Halse
abgebrochen, hinten nur angelegt, also zur Aufstellung in einer tische
oder vor einer Wand bestimmt, neben dem Altar (1) gefunden; Gesichts-
höhe 7-25 cm. Der Kopf ist leise nach seiner Rechten geneigt, das Haar,
in der Mitte gescheitelt, bedeckt in breiten Massen die Ohren und ist
hinten zu einem Schopf zusammengenommen.2) — Ausserdem sind auf
dem Ausgrabungsplatze noch drei Inschriften (24—26 n. 14057—14059 )
gefunden worden, die Weihungen an die Ntttrices enthalten: eine der-

2) Die Arbeiter erzählten Herrn Dr. Fischbach, dass vor etwa 30 Jahren beim
Baue des Hauses liihtaric, das den Ausgrabungsplatz im Süden begrenzt, eine Statue,
angeblich l/j Klafter hoch und einen heiligen Florian darstellend, gefunden und von
dem seitdem verstorbenen Besitzer um 25 fl. verkauft worden sei. Nach der Gesichts-
hühe berechnet, dürfte die Statue, zu der der oben beschriebene Kopf gehörte, etwa
0") cm hoch ge*wesen sein und es ist daher nicht unmöglich, dass beide zu einer Gruppe
zusammengehörten. Zur Bezeichnung als heiliger Florian mag eine Schale in der
Hand der Statue Anlass gegeben haben.
 
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